Bochum. Die JVA Bochum-Langendreer, ein Gefängnis für den offenen Vollzug mit Ausbildungsplätzen, hat eine neue Leiterin: Christina Hagemann.
Führungswechsel in der JVA Langendreer: Das kleine Gefängnis direkt an der Stadtgrenze zu Dortmund wird jetzt von Christina Hagemann (44) geführt. Die gebürtige Dortmunderin, die in Bochum Jura studiert hatte, arbeitet bereits seit 13 Jahren im Strafvollzug auf verschiedenen Ebenen. Zuletzt war sie Vertreterin der Leiterin der JVA Essen.
Christina Hagemann löst Gisela Hoter ab, die die JVA im Bochumer Osten 23 Jahre lang geleitet hatte und im vorigem September in den Ruhestand ging.
JVA ist eine Ausbildungs- und Berufsförderungsstätte
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„Sie gelten als emphatischer Mensch, der den Gefangenen zugewandt ist“, sagte Bochums Bürgermeisterin Erika Stahl (CDU) am Donnerstag bei der feierlichen Amtseinführung in der ehemaligen Kaue der Zeche Neu-Iserlohn, die heute zur JVA Langendreer gehört, zu Christina Hagemann. Sie hat auch ein sonderpädagogisches Studium hinter sich. Zahlreiche Behördenleiter, darunter Justizminister Peter Biesenbach (CDU), begrüßten die neue Gefängnis-Chefin.
Die Strafvollzugsanstalt am Lüdgendortmunder Hellweg verfügt über 204 Haftplätzen und ist – anders als die viel größere „Krümmede“ – ein Gefängnis nur für dem offenen Vollzug und gleichzeitig eine Ausbildungs- und Berufsförderungsstätte: Wer dorthin kommt, hat bereits im geschlossenen Vollzug gezeigt, dass er bereit ist, die Kurve zu kriegen.
140 Häftlinge werden gezielt auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereitet
Die zurzeit 140 erwachsenen Häftlinge, überwiegend jüngere, dürfen sich im Gebäude frei bewegen und bekommen teilweise je nach Eignung und Vertrauen einen Ausgang bis zu 15 Stunden pro Woche. Das soll die soziale Wiedereingliederung in die Gesellschaft und damit auch in einen Beruf trainieren und erleichtern. Die Freiheiten in der JVA sind allerdings sehr begrenzt: Handys, Alkohol, Drogen und Internet sind verboten.
Die JVA, in der neben 84 Justizbeschäftigten auch 25 Fachkräfte des Berufsfortbildungswerks arbeiten, bildet in sieben handwerklichen Fachgebieten aus, zum Beispiel Metalltechnik oder Garten- und Landschaftsbau. Die Aus- und Weiterbildung dauert zwischen zwei und 21 Monaten, die Prüfung am Ende wird von der IHK oder gleichwertigen Kammern abgenommen und hat damit denselben Wert wie ein ganz normaler Abschluss in Freiheit. Vereinzelt werden auch weibliche Häftlinge aus der JVA Gelsenkirchen dort ausgebildet. 175 Ausbildungsplätze gibt es.
Zwei Drittel aller Häftlinge schließen die Prüfung erfolgreich ab.