Bochum-Hiltrop. Die Wege im Hiltroper Volkspark in Bochum sind komplett saniert. Nun sollen der Spielplatz und die Gewässer in der Grünfläche umgestaltet werden.
Der Hiltroper Volkspark, Ende der 1920er Jahre angelegt, um den Kumpel im Schatten der Zechen Lothringen und Constantin eine Naherholungsfläche zu bieten, hat eine schillernde Vergangenheit: Es gab Schwimmteiche, einen Ausschank für Erfrischungsgetränke und Spiel- und Grünflächen. Die Menschen im Bochumer Norden nutzten ihren Park rege. Zwar gilt er bis heute den Bewohnern als grünes Kleinod, das indes stark renovierungsbedürftig ist. Die Bezirksvertretung Nord investiert zwar seit Jahren in die Instandsetzung, doch der ganz große Wurf blieb bislang aus – das soll sich jetzt ändern.
Grundwassersanierung Lothringen V/Ostbach
Zu den anhaltend größten Problemen im 26 Hektar großen Volkspark gehört das verseuchte Wasser der ehemaligen Zeche Lothringen. Es tritt aus den Quellen aus und muss, bevor es in die Bachläufe weitergeleitet werden darf, gereinigt und aufbereitet werden. Dies übernimmt eine Aufbereitungsanlage.
Hatte der Hiltroper Volkspark ursprünglich noch zwei große Teiche, so ist der Teich zwischen
Klärstationen werden verschönert
Als eine Aufwertung des Parks sieht der Bezirk auch die Verschönerung der Container für die Grundwasserreinigung durch Graffiti-Künstler. Eine der Klärstationen ist bereits fertiggestellt.
Für den zweiten Container neben dem Spielplatz wartet Björn Schick, Fassaden- und Objektgestalter aus Hagen, drei regenfreie Tage ab. Dann will er einen Hubwagen mieten und mit seiner Arbeit loslegen. Eigentlich hatte er seine Arbeit noch im vergangenen Jahr abschließen wollen, doch das Wetter hatte nicht mitgespielt. Insgesamt gab der Bezirk für die beiden Objekte eine Summe in Höhe von 4000 Euro.
Kinderspielplatz und Friedhof schon fast trockengelegt. Der große Teich im hinteren Teil dümpelt vor sich hin. Bezirksbürgermeister Henry Donner: „Es wird etwa eine Million Euro kosten, den Teich, der nicht genug Tiefe hat, auszukoffern, denn dort befinden sich die Altlasten, die auf einer Sonderdeponie entsorgt werden müssen. Das wird ohne Zuschüsse nicht möglich sein.“
Regenrückhaltebecken Im Brennholt
Doch er sieht erhöhte Chancen auf eine Neugestaltung der Gewässer im Volkspark. Zum einen, weil im Frühjahr der neue Kanal Im Brennholt gebaut wird. In diesem Zusammenhang soll dort auch ein Regenrückhaltebecken entstehen. Damit biete sich ein Gesamtkonzept an für Abwässer, Starkregen, Teiche und Bäche.
Zum anderen setzt der Bezirksbürgermeister (SPD) auf den Klimaschutz: „Es geht längst nicht mehr nur um den ,Luxus’, den Menschen in Hiltrop, Bergen, Gerthe und Herne eine Erholungsfläche zu geben. Das Wasser im Park ist unerlässlich, um an heißen Tagen die Temperaturen zu drosseln.“
Wasser soll es auch wieder am Spielplatz geben. Dazu ist geplant, Wasser der Stadtwerke zu nutzen, deren Leitung unterhalb des Hauptweges verläuft, um alle Ängste vor mit Chromat verseuchtem Grundwasser im Keim zu ersticken. Dazu regt Donner an, Spielplatzpaten zu akquirieren, die die Wasserabläufe reinigen. „Ich werde häufig von Spaziergängern angesprochen, die sich ehrenamtlich für ihren Park engagieren wollen.“
Gemeinnütziger Verein geplant
Sobald Bewegung in die Wasser-Neugestaltung im Park kommt, will Henry Donner endlich seine Idee zur Gründung eines gemeinnützigen Vereins in Angriff nehmen, in dem sich Bürger für ihren Park einsetzen können. Damit sollen auch Spenden gesammelt werden. „Das greift am ehesten, wenn die Menschen sehen, dass sich etwas tut.“
Die Reparatur der Wege ist inzwischen abgeschlossen. Die Brücke am Zugang Im Brennholt ist erneuert worden, ebenso die Strecken vom Hiltroper Busch/Friedhof zum Spielplatz und zur Brücke Karl-Ernst-Straße.
Insgesamt wurde 160.000 Euro ausgegeben. Weitere Mittel der Bezirksvertretung Nord für den Volkspark und die Grünfläche Bockholt in Höhe von insgesamt 110.000 Euro stehen auch in diesem Jahr für weitere kleine Maßnahmen zur Verfügung.