Bochum-Hiltrop. . Umweltamt zieht ein positives Fazit der Sanierungsmaßnahmen des Grundwassers im Bereich der ehemaligen Zeche Lothringen V.
- Maßnahmen zur Grundwassersanierung Lothringen V/Ostbach laufen seit Jahren
- Imprägnieranlagen der ehemaligen Zeche am Castroper Hellweg sind die Wurzel des Übels
- Reinigungsanlage am Kinderspielplatz im Hiltroper Park wird zwei Jahre getestet
Seit Jahren laufen Maßnahmen zur Grundwassersanierung Lothringen V/Ostbach. Umweltausschuss und Bezirk Nord werden in ihren nächsten Sitzungen über den aktuellen Sachstand informiert. Das Umwelt- und Grünflächenamt zieht das Fazit, dass das Grundwasser „Schritt für Schritt von Chromat befreit wird. Das wichtigste Ziel, das Chromat aus dem Ostbach zu entfernen, wird seit dem Betrieb der beiden Reinigungsanlagen erreicht“.
Die Wurzel des Übels liegt in den ehemaligen Imprägnieranlagen der Zeche am Castroper Hellweg. Von dort werden die Chromat-Belastungen vom Altstandtort zum nächsten Vorfluter, den Ostbach, transportiert. Hier tritt das belastete Grundwasser im Bereich Dreihügelstraße aus.
Quellwasser kann bach wieder zugeführt werden
Die Sanierung übernimmt die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft mbH (früher EGR) als Grundstückseigentümerin des Hauptschadensherdes. Um zu verhindern, dass weitere Altlasten in das Grundwasser gelangen, wurde das Areal bis 2013 abgedichtet. In der Folge wurde eine Grundwassersanierungsanlage in Betrieb genommen, die u.a. Kiesfilter enthält und das Grundwasser so weit reinigen konnte, dass die Restbelastungen mit Chrom es zuließen, dass das Quellwasser dem Bachsystem wieder zugeführt werden könne, so die Verwaltung.
Die Reinigungsanlage wurde optimiert, nachdem die Testphase, ebenfalls als vom Land geförderte Maßnahme zur Gefahrenabwehr, konstant läuft. Dadurch werden die kontaminierten Wasser im Bereich der Quelle 2 vollständig erfasst und gereinigt. Der Ostbach wird, bei laufender Reinigungsanlage, im weiteren Abstrom vom Chromat befreit.
Am Kinderspielplatz wird Reinigungsanlage erprobt
Am Kinderspielplatz im Hiltroper Park wird seit vergangenen Sommer nach dem gleichen Prinzip eine Reinigungsanlage in Dauerbetrieb für zwei Jahre erprobt. Das Land fördert diese Testphase als Maßnahme zur Gefahrenabwehr.
Auch an der Frauenlobstraße wurden Schadstoffe festgestellt, bei denen zurzeit in einem Feldversuch Sanierungen getestet werden. Das Grundwasser wird dort über Brunnen abgepumpt und in oberirdischen Behältern mit Melasse bzw. Eisensulfat versetzt. Die Melasse dient als Nahrungsquelle für Bakterien im Wasser, und die wiederum setzen einen Stoffwechselprozess in Gang (die WAZ berichtete). Labor- und Feldversuche haben gezeigt, dass mit Melasse die Chrom-VI-Konzentrationen nachhaltig gesenkt werden können. Ziel ist, die Melassemenge zu optimieren, dass nur noch mäßig belastetes Grundwasser auf die Quelle des Ostbachs abfließt.
Nach dem gleichen Prinzip soll nun im Grundwasser des Altstandortes Lothringen V an der Straße Schmaler Hellweg eine Grundwassersanierung getestet werden.
Förderantrag beim Land stellen
Die vorgesehene Grundwassersanierung am Altstandort hat die Stadt der Bezirksregierung Arnsberg zur Dringlichkeitsliste 2017 gemeldet, um zeitnah auch hier einen Förderantrag als Maßnahme zur Gefahrenabwehr stellen zu können.
Da das belastete Grundwasser vom Altstandort zum Quellbereich laut Umweltamt im Idealfall zehn bis 15 Jahre benötigt, führt die Sanierung am Ort in der Schadstofffahne zu einer Verkürzung der Standzeiten der Reinigungsanlagen Quelle 1 und 2.