Bochum. Das Feuer im Krefelder Zoo löst Fragen nach den Brandschutzmaßnahmen im Bochumer Tierpark aus. Regelmäßig gibt es dort Übungen mit der Feuerwehr.
Nachdem in der Silvesternacht das Affenhaus im Krefelder Zoo abgebrannt ist und mehr als 30 Affen dabei umgekommen sind, stellt sich die Frage nach dem Brandschutz in Tierparks. In der Silvesternacht war der Geschäftsführer des Bochumer Tierparks Ralf Slabik persönlich vor Ort, um die Sicherheit der Tiere zu garantieren.
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Eine Brandmeldeanlage gebe es laut Slabik hauptsächlich in den großen Gebäudeteilen. Dazu gehöre unter anderem der Eingang, die Gastronomie, das Verwaltungsgebäude, das Aquarium, das Fossilium- und Terrarienhaus. „Im Falle eines Brandgeschehens oder einer Rauchentwicklung wird die Feuerwehr automatisch alarmiert“, sagt der Direktor des Parks.
Mitarbeiter des Bochumer Tierparks werden regelmäßig geschult
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Kleinere Gebäudeteile und Gehege haben hingegen keine eigene Brandmeldeanlage. „Wir machen regelmäßige Brandschauen mit der Berufsfeuerwehr“, sagt er. Beim Brandschutz gehe es laut Slabik in erster Linie um den Schutz der Mitarbeiter und Besucher. Zusätzliche gebe es eine spezielle Brandschutzordnung und einmal im Jahr eine Schulung für die Mitarbeiter.
Ausgebildete Brandschutzhelfer würden regelmäßig kontrollieren, ob es gefährliche Gegenstände oder leicht entzündliche Materialien in den Gebäuden und Gehegen gebe. Eine Änderung des Brandschutzkonzeptes sei im Tierpark Bochum derzeit nicht geplant, so Slabik. „Das ist eine Meldeanlage der hochmodernen Art. Dort sehen wir keinen Handlungsbedarf.“
Brandschutzmaßnahmen werden auf jede Tierart und jedes Gebäude abgestimmt
4000 Tiere leben im Tierpark
Im Tierpark Bochum leben rund 4000 Tiere in mehr als 300 Arten. Regelmäßig gibt es Tierfütterungen, bei denen Kinder mitmachen können. An 365 Tagen im Jahr können die verschiedenen Arten beobachtet werden.
Darüber hinaus gibt es im Tierpark eine Zooschule. Zurzeit werden im Tierpark die neuen „Asienwelten“ gebaut. Dort sollen im Spätherbst unter anderem Stachelschweine, Beo-Vögel und Schleichkatzen einziehen.
Auch die Feuerwehr Bochum bestätigt, dass es nicht in allen Ställen automatisch eine Pflicht zu Brandmeldeanlagen gebe. „Das Augenmerk liegt bei der Rettung erst auf den Menschen, dann kommen Tiere und Sachgegenstände“, sagt Nicolas Ennenbach, Brandschutzexperte der Feuerwehr Bochum.
Darüber hinaus sei das Thema Brandschutz auch immer eine baurechtliche Frage. Da es sich bei Gehegen und Tierhäusern um Sonderbauten handele, werde vor jedem Bau erneut geschaut, welche Brandschutzmaßnahmen möglich seien. „Eine Brandmeldeanlage kann man nicht überall einbauen, da es bei bestimmten Temperaturen oder großen Mengen an Staub, häufig zu Fehlauslösungen kommen kann“, sagt Ennenbach. Deshalb könne man die Sicherheitsmaßnahmen nicht für alle Gebäude und Tierarten generalisieren. Bei regelmäßigen Übungen werde der Umgang mit den Tieren geübt. Auch das Fluchtverhalten der Tiere und wie gefährlich die Arten sind, werde dabei bedacht. „Es gibt auch Einsatzlagen, bei denen man nicht alle Tiere retten kann. Man kann sich nur bestmöglich darauf vorbereiten.“
In Reitställen gibt es Feuerlöscher, Fluchtwege und Löschdecken
Doch nicht nur in Tierparks und Zoos spielt der Brandschutz eine Rolle. Auch in Reitställen, Tierheimen oder Mastbetrieben kommen bestimmten Brandschutzkonzepte zum Einsatz. „Es gibt natürlich Vorschriften, die wir einhalten müssen. Die werden auch regelmäßig kontrolliert“, sagt Thomas Romberg vom Hof-Romberg, wozu auch ein Pferdestall gehört. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel Feuerlöscher, Fluchtwege und Löschdecken.
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„Wir wohnen direkt an der Anlage und passen natürlich auf. Wir hoffen, dass wir es so mitbekommen, insbesondere weil in der letzten Zeit häufiger Strohballen angezündet wurden“, sagt die Besitzerin eines Bochumer Reitstalles. Sie möchte aufgrund von mehreren brennenden Strohlagern auf anderen Bochumer Höfen nicht namentlich genannt werden möchte. Während der Silvesternacht hat sie die Tiere beaufsichtigt.