Bochum. Ein Strohballenbrand hat am Sonntag in Bochum Feuerwehr-Großalarm ausgelöst. Es war der zweite Brand in derselben Nacht. Warnung vor Brandgeruch.

War es Brandstiftung? Die Vermutung liegt nahe. Brennende Strohballen haben am späten Samstagabend und in der Nacht zu Sonntag zu zwei Einsätzen der Feuerwehr in Bochum-Stiepel geführt. Erst brannten zwei Dutzend Strohballen auf einer Wiese an der Haarstraße am Kreisverkehr der Königsallee. Nur eine Stunde, nachdem die Feuerwehr abgerückt war, gingen insgesamt mehrere Hundert Strohballen nur wenige Meter entfernt in Flammen auf. Die Feuerwehr warnte auch am Sonntagnachmittag noch vor Brandgeruch.

Insgesamt 800 Strohballen standen in der Nacht in Stiepel in Flammen. Die Feuerwehr war mit insgesamt bis zu 100 Rettern vor Ort. Auch am Nachmittag war das Feuer noch nicht komplett gelöscht, sagte Simon Heußen, Chef der Bochumer Feuerwehr. Erst in der Nacht zu Montag kam die Abschlussmeldung: Erst nach insgesamt 24 Stunden war das Feuer gelöscht.

Brandgeruch zieht in Richtung Hattingen und Kemnader See

Erst brannte es am Samstagabend, nur Stunden später dann erneut, fast an der gleichen Stelle: Im Stadtteil Stiepel brennen Heuballen.
Erst brannte es am Samstagabend, nur Stunden später dann erneut, fast an der gleichen Stelle: Im Stadtteil Stiepel brennen Heuballen. © Stefan Meinhardt

"Der Brandgeruch ist bis nach Hattingen zu riechen", sagte Heußen am Sonntagmorgen. Die Rauchsäule sei weithin sichtbar gewesen und betreffe die süd-westlichen Bochumer Stadtteile und auch den Kemnader See, hieß es bei der Feuerwehr. Gegen 1 Uhr in der Nacht von Sonntag war die Feuerwehr alarmiert worden. Kräfte aus allen 14 Löschzügen in der Stadt rückten nach Stiepel aus. Auch das Technische Hilfswerk und die Freiwillige Feuerwehr Hattingen und eine Sondereinheit der Feuerwehr aus Herne waren bei dem Einsatz dabei.

Mit mehreren Wasserwerfern kämpfte die Feuerwehr daraufhin mehrere Stunden gegen die Flammen. Sie konnte verhindern, dass das Feuer auf ein benachbartes Wohnhaus übergriff. „Einen Teil der Strohballen müssen wir komplett abbrennen lassen“, sagte Heußen. Am Sonntagmorgen waren noch etwa 50 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren vor Ort, bis in die Nacht zu Montag seien permanent 30 bis 40 Feuerwehrleute mit den Löscharbeiten beschäftigt gewesen, teilte die Feuerwehr mit. Die Feuerwehrleute wurdne rotierend eingesetzt, erklärte Heußen. Sie wurden laufend durch frische Kräfte ersetzt, um ihnen Erholungszeiten zu ermöglichen.

Spazierweg an Königsallee gesperrt

Die Königsallee war wegen des Feuerwehr-Einsatzes am Sonntag stadtauswärts nur einspurig befahrbar, teilte die Feuerwehr mit. Ein Spazierweg an der Königsallee war in Richtung Innenstadt im Bereich des Brandes gesperrt.

Mehrere Hundert Strohballen standen in der Nähe der Königsallee  bei dem zweiten Brand in Flammen. Am Sonntagmorgen war das Feuer noch längst nicht gelöscht.
Mehrere Hundert Strohballen standen in der Nähe der Königsallee bei dem zweiten Brand in Flammen. Am Sonntagmorgen war das Feuer noch längst nicht gelöscht. © Feuerwehr Bochum

Bereits am Samstagabend musste die Feuerwehr nach Stiepel ausrücken, weil dort Strohballen brannten. Gleich mehrere Anrufe waren gegen 20.50 Uhr in der Feuerwehr-Leitstelle in Bochum eingegangen. Der Flammenschein war weithin sichtbar und stammte von Strohballen, die auf einer Wiese an der Haarstraße brannten, unweit des Kreisverkehrs der Königsallee.

Erster Feuerwehr-Einsatz war nach drei Stunden beendet

Insgesamt 47 Kräfte hatte die Feuerwehr bei dem ersten Strohbrand im Einsatz; die Feuerwehr zählte dort etwa 25 brennende Strohballen. Mit vier Löschtrupps unter Atemschutz gingen die Retter gegen den Brand vor, berichtete in der Nacht zu Sonntag die Feuerwehr. Eine Remise, die nahe den Flammen stand, konnte die Feuerwehr vor den Flammen schützen.

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Etwas mehr als drei Stunden dauerte der erste Einsatz, teilte die Feuerwehr mit. Am Ende wurde auch ein Radlader eingesetzt, mit dem die noch glimmenden Strohballen auf der Wiese verteilt wurden, um dann alle Glutnester abzulöschen. Um 23.48 Uhr meldete die Feuerwehr den Einsatz als beendet.

Dass Brandstiftung zu vermuten ist, sei aus Sicht der Feuerwehr wohl naheliegend. Die Kriminalpolizei muss nun ermitteln. Die Brandorte liegen nur etwa 200 Meter voneinander entfernt, sagte Feuerwehrchef Heußen. Brennende Strohballen führen in Bochum immer wieder zu Feuerwehr-Einsätzen, sagte Heußen: „Seit etwa zwei Jahren beobachten wir, dass sich bei uns solche Brände häufen“ - für eine Stadt wie Bochum laut Heußen „überproportional oft“. (dae)