Bochum. Die vielgelobte Zukunfts-Utopie „Schöne neue Welt“ ist im Januar an der Rottstraße zu sehen. Die erste Premiere ist ein echter Literatur-Hit.

Mit der Wiederaufnahme der Zukunfts-Utopie „Schöne neue Welt“ beginnt im Theater Rottstraße 5 in Bochum das neue Jahr. In eigener Spielfassung hat sich Regisseurin Maria Trautmann dem legendären Roman von Aldous Huxley angenommen und zeigt einen atmosphärisch dichten Abend für drei Schauspieler, der berührt und unterhält.

Lea Kallmeier, Alexander Gier und Benjamin Werner tauchen dabei tief hinein in Huxleys Welt, in der es keine Kriege mehr gibt und die Kunst durch „Duftorgeln“ ersetzt wurde. Jeder ist glücklich, zufrieden und stabil – nur John aus der „äußeren Zone“ versteht das alles nicht. Er liest gern Shakespeare, verliebt sich in Lenina und fühlt sich zunehmend unwohler in dieser schönen neuen Welt… Los geht’s am Freitag, 10. Januar, um 19.30 Uhr.

Eine schwer zu Herzen gehende Geschichte

Nach längerer Zeit gibt es im Januar zudem die Chance, die Aufführungen von „Werther“ (am 12. Januar) und „Der Tod in Venedig“ (am 25. Januar) anzuschauen. Beide Bühnenadaptionen großer literarischer Vorlagen wurden nach den Premieren sehr gelobt: In Goethes „Werther“ liefert Martin Bretschneider eine schauspielerische Tour de Force. „Zwischen ,Himmelhoch jauchzend’ und ,Zu Tode betrübt’ spielt er das Publikum schwindelig“, notierte die WAZ nach der ersten Vorstellung.

„Der Tod in Venedig“ nach Thomas Mann ist eine der letzten Inszenierungen, die Regisseur Hans Dreher (jetzt Leiter des Prinz-Regent-Theaters) an alter Wirkungsstätte verantwortete. Mit Schauspieler Maximilian Strestik und dem Musiker Christoph Iacono zeigt er die schwer zu Herzen gehende Geschichte des Autors Gustav Aschenbach, der fern seiner Heimat „das Ferne und Bezugslose“ sucht und in Venedig landet. Die unheimlich-schöne Wasserstadt wird unterdessen von einer Seuche heimgesucht...

Roman „Die Straße“ bekam 2007 den Pulitzer-Preis

Am Sonntag, 19. Januar, gibt es die letzte Gelegenheit, das Solo des Schauspielers Tim-Fabian Hoffmann unter dem sperrigen Titel „Richard / Edward / II-Die Entmachteten“ zu sehen. Die Textfassung hat Hoffmann auf Basis von Christopher Marlowes Drama „Edward II.“ und Shakespeares „Richard II.“ selbst erarbeitet und erzählt darin von Aufstieg, Entmachtung und Hinrichtung beider Regenten.

Die erste Premiere des neuen Jahres folgt am Freitag, 31. Januar, mit „Die Straße“ nach dem Roman von Cormac McCarthy, für den der Autor 2007 den Pulitzer-Preis bekam. Regie führt Daniel Kunze, dessen fulminante Jelinek-Einrichtung „Kein Licht“ 2017 am Prinz-Regent-Theater unvergessen ist.

Beginn: jeweils 19.30 Uhr. Karten (14, ermäßigt 7 Euro) unter karten@rottstr.de