Bochum-Harpen. Aufregende Tage stehen Alexandra, Melina, Tobias und Felix bevor: Am 7. Januar machen sie sich auf den Weg nach Berlin zum Empfang im Kanzleramt.
Nein, in Berlin war bislang noch keines der vier Kinder. Und die Bundeskanzlerin kennen sie auch nur aus dem Fernsehen. Doch das wird sich für Alexandra, Melina, Tobias und Felix bald ändern: Als Vertreter der Bistums Essen fahren die vier Sternsinger aus der Heilig-Geist-Gemeinde in Bochum-Harpen Anfang Januar zum großen Sternsinger-Empfang nach Berlin.
Dann werden die vier Harpener zusammen mit Sternsingern aus 26 anderen deutschen Bistümern der Kanzlerin Angela Merkel und ihren Mitarbeitern den Segen für das neue Jahr ins Kanzleramt bringen und in ihren Liedern von Weihnachten erzählen. Die Sternsingeraktion „Projekte, die den Frieden fördern“ steht dabei besonders im Fokus.
Vor der Reise werden die Kronen in Form gebracht
Für Angela Merkel dürfte das Treffen mit den Sternsingern im 15. Jahr ihrer Kanzlerschaft mittlerweile reine Routine sein. Ganz anders bei den vier 12- und 13-jährigen Bochumern, die sich mit Begleiterin Maria Pras mit dem Zug auf den Weg in die Hauptstadt machen, um Merkel dort zu treffen, wo die Regierungschefin sonst den wichtigsten Politiker aus aller Welt begegnet.
Sternsinger starten Anfang Januar
Die Sternsinger der Pfarrei Liebfrauen, zu der auch die Gemeinde Heilig Geist gehört, sind in den ersten beiden Wochen des neuen Jahres auf den Straßen der Gemeinden unterwegs. Dabei werden sie von Mitarbeitern aus der Pfarrei begleitet.
Die kommende Sternsingeraktion stellt das Thema „Frieden am Beispiel des Libanon“ in den Mittelpunkt. Wer von den Sternsingern Besuch bekommen möchte, meldet sich im Pfarrbüro: 0234 / 32 45 792.
Wie für die Politiker gibt es auch für die Sternsinger einige protokollarische Hinweise, damit beim Besuch im Kanzleramt alles glatt geht und die Sternsinger ein gutes Bild abgeben. „Wir müssen etwa Untergewänder mitbringen“, erzählt Maria Pras. Ziehen die Kinder in Bochum – wie fast überall – einfach nur ihre bunten Gewänder über die Jacken, wenn sie von Haus zu Haus ziehen, zieht die Delegation im Kanzleramt noch eigens beige Messdienergewänder unter die Drei-Königs-Kleidung. Und dass die aufwändig mit Goldpapier und bunten Steinchen gebastelten Kronen vor dem Berlin-Besuch noch mal in Form gebracht werden, versteht sich sowieso.
Sternsinger haben einen Tag länger Ferien
„Ich würde Frau Merkel gern erzählen, wie viel wir als Sternsinger gesammelt haben und wie sich die Leute in unserer Gemeinde über unseren Besuch gefreut haben“, sagt Alexandra. Wenn die vier am 7. Januar nach Berlin fahren, liegt ihre eigene Sternsingeraktion in Harpen schon hinter ihnen – und weil Angela Merkel erst so spät für sie Zeit hat, gibt’s für die Kinder aus Bochum sogar einen Tag länger Ferien.
In ihrer Gemeinde gehören Melina und Alexandra sowie die beiden Zwillingsbrüder Felix und Tobias zu den erfahrenen Sternsingern. „Wir sind alle schon seit der Erstkommunion dabei, einige auch schon länger“, sagt Tobias. Wenn sich die Schüler in der Gemeinde auf die Erstkommunion vorbereiten, gehört das Sternsingen fest zum Programm, erklärt Maria Pras, die die Sternsingeraktion in Hl. Familie schon seit 15 Jahren organisiert.
Mehr Sternsinger wären wünschenswert
Viele Kinder machen als Sternsinger mit – doch es dürften gern noch ein paar mehr werden: „Es wäre schön, wenn noch mehr ältere Kinder und Jugendliche mitmachen würden“, sagt Melina. Maria Pras wünscht sich zudem mehr Unterstützung von den Eltern: „Wenn wir die Sternsingeraktion in den Schulen vorstellen, sind die Kinder Feuer und Flamme.“