Bochum-Gerthe / Ehrenfeld. Die Kerze mit dem Licht aus Bethlehem wird in Bochum weitergetragen. Pfadfinder verteilen sie traditionell an „alle Menschen guten Willens“.

Auf dem Altar der St. Elisabeth-Kirche in Bochum-Gerthe steht eine Grubenlampe. Auf dem ersten Blick nichts Besonderes im Ruhrgebiet. Doch das Licht, das die Grubenlampe „hütet“, ist besonders. Es wurde 3600 Kilometer entfernt in Bethlehem entzündet und – mit Hilfe des Österreichischen Rundfunks und von Pfadfindern aus 25 Ländern – über Wien nach Deutschland gebracht.

Das Friedenslicht aus Bethlehem ist ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung. Es wird bis zum Heiligen Abend an „alle Menschen guten Willens“ in Bochum und in Wattenscheid verteilt. Die drei Pfadfinderstämme der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) aus Gerthe, Hiltrop und Harpen beteiligen sich gemeinsam an der Verteilung des Friedenslichtes im Bochumer Norden.

Friedenslicht hat lange Tradition

Die Aktion Friedenslicht aus Betlehem hat eine lange Tradition. Bereits seit über 20 Jahren erreicht die kleine Flamme Bochum. Seit dieser Zeit wird das Licht am Freitag vor dem 4. Advent im Ehrenfeld und seit über 10 Jahren am Samstag vor dem 4. Advent auch in Wattenscheid verteilt.

Begründet wurde die Verteilung des Friedenslichtes in Bochum durch die DPSG-Pfadfinder in der Heilig-Geist-Gemeinde in Harpen vor 21 Jahren. Weitere Informationen auf www.friedenslicht.de.

Gerther Knappen reichen das Licht weiter

Mit Unterstützung von Bezirksbürgermeister Heinrich Donner (SPD) und den Gerther Knappen wird das Licht weitergereicht, so etwa in die evangelische Kirche in Gerthe oder in die katholische Heilig-Geist-Kirche in Harpen. Die Georgspfadfinder erinnerten in Gerthe daran, dass Bethlehem – wie einst Berlin – derzeit durch eine hohe Mauer getrennt ist, das Friedenslicht aber Mauern und Grenzen überwindet.

Neben dem Friedenslicht stehen auf dem Altar der St. Elisabeth-Kirche drei große Holzbuchstaben, die das Wort „MUT“ bilden und damit das Jahresmotto der Friedenslichtaktion „Mut zum Frieden“ aufgreifen. Pastor Ulrich Kosch rief in der voll besetzten Kirche dazu auf, „den Mut zu haben, sich selber für den Frieden einzusetzen“.

Auch in der St.-Meinolphus-Kirche ist das Friedenslicht angekommen: (v.l.) Diözesankurat Maximilian Strozyk, Kilian Kowol vom BDKJ Bochum sowie Stefan Fleige und Kristina Kovalik vom DPSG Bezirksvorstand entzünden die Kerzen.
Auch in der St.-Meinolphus-Kirche ist das Friedenslicht angekommen: (v.l.) Diözesankurat Maximilian Strozyk, Kilian Kowol vom BDKJ Bochum sowie Stefan Fleige und Kristina Kovalik vom DPSG Bezirksvorstand entzünden die Kerzen. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Besucher betreten die dunkle Kirche nur mit Kerzen in der Hand

Bereits am Freitag fand in der St. Meinolphus-Mauritius-Kirche im Ehrenfeld die stadtweite Aussendungsfeier des Friedenslichtes statt. Der DPSG Bezirk und der BDKJ-Stadtverband Bochum & Wattenscheid luden bereits zu Beginn ein „mutig zu sein“. Nur mit der Kerze mit dem Friedenslicht in der Hand betraten die Besucher die dunkle Kirche. „Mutige Menschen werden benötigt, auch wenn es dafür keinen Applaus gibt“, betonte DPSG-Diözesankurat Maximilian Strozyk.

In der stimmungsvollen Feier, bei denen nur die Friedenslichtkerzen die Gesichter erhellten, wurde das Licht traditionell – seit über 20 Jahren – ausgesendet und symbolisch an Bürgermeisterin Gabriela Schäfer (SPD) für die Stadt sowie an Stadtdechant Pastor Michael Kemper stellvertretend für die beiden Kirchen übergeben. Am Samstag erreichte das Friedenslicht dann zudem Wattenscheid.