Bochum. . Eiszeit im Westpark: In der Bochumer Jahrhunderthalle ist der „Eissalon Ruhr“ gestartet. Lohnt ein Besuch? Der WAZ-Check liefert Antworten.
Eiszeit im Westpark: Seit dem Wochenende führt die Bochumer Veranstaltungs-GmbH in der Jahrhunderthalle zum dritten Mal aufs Glatteis. Wie im Vorjahr werden im „Eissalon Ruhr“ bis 13. Januar 2019 rund 30.000 Kufenflitzer erwartet. Lohnt ein Besuch? Stimmen Preise, Service und Rahmen? Der WAZ-Check liefert Antworten.
Stimmt die Atmosphäre?
Definitiv. Die Eisbahn inmitten der Industriekulisse dürfte einzigartig sein. Die Beleuchtung setzt die Eisfläche spektakulär in Szene – zu bestaunen nach Einbruch der Dunkelheit ab ca. 17 Uhr, wenn der „Salon“ in vollem Glanz erstrahlt.
Ist ausreichend Platz?
Bei 90 mal 17 Metern gibt es zumindest kein Gedränge. Selbst zu den Stoßzeiten am späten Nachmittag und Wochenende kann man halbwegs ungestört seine Bahnen ziehen. Wer mehr Platz braucht, kommt zu früher Stunde, muss dann (siehe oben) aber auf die Illumination verzichten. Die Eisfläche ist mitunter stumpf, wird aber regelmäßig abgezogen. Lustige Figuren dienen Anfängern als Stützen.
Sind die Preise angemessen?
Mit sieben Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder, Schüler und Studenten sind sie zumindest nicht erhöht worden. Bochum orientiert sich damit an der Eisbahn der Zeche Zollverein, ist aber teurer als die Herner Gysenberghalle (Erwachsene 4,50 Euro). Vielfahrer können eine preisgünstige Fünfer-Karte nutzen (30 Euro, ermäßigt 21 Euro). Die Laufzeiten sind weiterhin unbegrenzt. Schade, dass erneut keine Lösung für die Besucher gefunden wurde, die nicht selbst laufen, sondern nur zuschauen wollen: etwa Großeltern, die mit ihren Enkeln kommen. Ein Sondertarif wäre hilfreich.
Wie ist es um den Service für die Besucher bestellt?
Alles ist gut organisiert. Eine Anzeigetafel informiert bereits am Eingang, welche Schuhgrößen bei der Ausleihe aktuell nicht verfügbar sind. Das dürfte aber selten vorkommen: Es gibt ausreichend Schlittschuhe, von Schuhgröße 32 bis 50, allesamt von ordentlicher Qualität, keine alten Gurken. Gut, dass die Verleihstation vom Keller in die Halle, direkt an die Eisfläche, gewechselt ist. Der Preis für die Ausleihe ist mit fünf Euro gleich geblieben (Ausweis als Pfand). Die Mitarbeiter sind superfreundlich. Kostenlos ist die Spind-Benutzung. Ein- oder Zwei-Euro-Münze nicht vergessen! Großartige Idee: Für Rolli-Fahrer gibt es erstmals zwei Plattformen. Damit ist der Eis-Spaß auch im Rollstuhl gesichert: mit Anschub-Hilfe oder Stöcken.
Was ist mit Speis & Trank?
Die Preise sind fair. Cola & Co. kosten 2,50 Euro. Für die Tasse Kaffee werden 2 Euro, für Cappuccino 2,50 Euro aufgerufen. Eine ordentliche Portion Pommes für die Pause zwischendurch gibt’s für 2 Euro, mitsamt Chicken-Nuggets für 3,50 Euro. Da können große und kleine Eisläufer nicht meckern.
Was ist sonst zu beachten?
Die Halle ist gut temperiert. Mantel und Mütze sind dennoch empfehlenswert. Ein Muss sind Handschuhe – gerade für Kinder, die häufiger stürzen. Es hat in den letzten Jahren schon böse Unfälle gegeben. Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt auch einen Fahrradhelm für den Nachwuchs mit.
>>> Eis-Zeit startet täglich um 10 Uhr
Die Eisbahn in der Jahrhunderthalle öffnet sonntags bis mittwochs von 10 bis 20 Uhr, donnerstags bis samstags von 10 bis 22 Uhr.
Am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar bleibt der Eissalon geschlossen.
Es gibt drei Sonderveranstaltungen: den Radio-Bochum-Tag am Donnerstag (20.) ab 14 Uhr mit Live-Moderation und halbierten Eintrittspreisen, die Schwarzlicht-Disco am 28. Dezember ab 18 Uhr sowie die Bogestra-Abtauparty mit Live-DJs am 12. Januar ab 18 Uhr.
Die Eistreff-Revival-Party wechselt von der Jahrhunderthalle in die Hannibal-Arena im Revierpark Gysenberg. Am Freitag, 4. Januar, wird an den 2003 geschlossenen Eistreff am Steinring erinnert. Neben DJ Steve O sind weitere Gäste angekündigt. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro. Der Vorverkauf läuft u.a. in der Hannibal-Arena und bei „Chili Willi“, Alte Werner Straße 1a.