Bochum-Querenburg. Der Betreiber des Uni-Centers in Bochum-Querenburg will groß investieren. Wie, wird nicht verraten. Ein paar Einzelheiten sickerten aber durch.

Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht: Am und im Uni-Center in Bochum-Querenburg scheint sich wirklich etwas zu tun. Zwar stehen noch immer zahlreiche Ladenlokale leer. Auch die Schließung der Postbankfiliale zum Jahresende lässt nicht unbedingt auf eine positive Entwicklung schließen. Doch diese scheint es nun tatsächlich zu geben.

Langersehntes Konzept fürs Uni-Center in Bochum-Querenburg liegt endlich vor

Das Uni-Center in Bochum-Querenburg soll endlich saniert werden. Ein entsprechendes Konzept liegt jetzt vor.
Das Uni-Center in Bochum-Querenburg soll endlich saniert werden. Ein entsprechendes Konzept liegt jetzt vor. © Hans Blossey

Das langersehnte Konzept für das Uni-Center liegt nun nämlich vor. „Wir haben vor Ort eine fundierte Bewertung und Bedarfsanalyse durchgeführt, die in einen Entwicklungsplan mit konkreten Ideen und Maßnahmen in Hinblick auf Gestaltung, weiteren Baumaßnahmen, Struktur usw. eingeflossen sind“, teilt Katrin Petersen, Unternehmenssprecherin von Aroundtown, dem Betreiber des Uni-Centers, auf WAZ-Anfrage mit. „Konkrete Vorschläge zur Entwicklung des Uni-Centers wurden erarbeitet und präsentiert – unter anderem auch in Richtung Stadt und Verwaltung.“

Enger Austausch mit den Ankermietern

In einem nicht öffentlichen Arbeitstreffen im September sei den Beteiligten in Bochum der Stand des Entwicklungsplans vorgestellt worden. „Hier wurde an einem gemeinsamen Tisch für den jetzigen Zeitpunkt Vertraulichkeit hinsichtlich der konkreten Details vereinbart, an die auch wir uns halten“, möchte Katrin Petersen aktuell nicht mehr verraten. Nur so viel: Mit den Ankermietern befinde man sich im Austausch, „sie stehen dem Uni-Center positiv und langfristig beiseite“. Die Planungen seien durchweg auf positives Feedback gestoßen. Über konkrete Details werde „sehr gerne gesondert zu einem späteren Zeitpunkt informiert“.

Viele Millionen sollen investiert werden

Nun, einige Einzelheiten sickerten auch so schon durch. Nach WAZ-Informationen soll das Dach des Uni-Centers für 8,5 Millionen Euro erneuert werden. Da es zuletzt immer mehr hineinregnete, wurde an den betreffenden Stellen bereits geflickt.

Auch die Wohnhäuser werden renoviert

Insgesamt soll wohl eine Summe im dreistelligen Millionenbereich investiert werden, um das Uni-Center komplett umzugestalten und aufzuhübschen. Allein in die Wohnhäuser auf der Nordseite zum Hustadtring hin sollen WAZ-Informationen zufolge 30 Millionen Euro fließen.

Summen nennt Aroundtown nicht. Wohl aber wird bestätigt, das auch in den Wohnbestand Geld gesteckt wird. Rund 70 Wohnungen im Uni-Center wurden laut Katrin Petersen bereits von Grund auf renoviert und zum Teil auch mit neuen Fenstern und Türen versehen.

Postbank schließt und sorgt für Ärger

Für großen Ärger sorgt im Uni-Center die für das Jahresende angekündigte Schließung der Postbank-Filiale neben dem Netto. „Ein Skandal“, finden viele WAZ-Leser. Die Postbank begründet dies mit fehlender Wirtschaftlichkeit. Trotz hoher Kundenfrequenz könne diese Filiale „nicht kostendeckend“ betrieben werden. Die Kundenfrequenz sage leider „als alleiniges Kriterium wenig über die Wirtschaftlichkeit einer Filiale aus“.

„In diesem Zusammenhang hat die Postbank beschlossen, die Filiale auf der Querenburger Höhe zu schließen“, teilt Unternehmenssprecher Ralf Palm auf WAZ-Anfrage mit. „Das Angebot an Post- und Paketdienstleistungen bleibt aber auch in Zukunft bestehen und wird durch unseren Kooperationspartner Deutsche Post in Form einer neuen Partnerfiliale sichergestellt sein.“

Auch im Außen- und Gemeinschaftsbereich sei bereits investiert worden. Katrin Petersen nennt hier beispielsweise den schrittweisen Fensteraustausch, Beton- und Dachsanierungen, eine Modernisierung der Aufzugsanlagen, den Neuanstrich von Treppenhäusern und Arbeiten an Beleuchtung, Sprechanlagen, Laubengängen und Außenanlagen. Aktuell würden zahlreiche Hauseingangstüren ausgetauscht.

Investitionsrückstau wird nach und nach aufgearbeitet

Dass bereits investiert wurde, sei also schon sichtbar, heißt es aus Berlin, dem Sitz von Aroundtown. „Der Investitionsrückstau aus Zeit des Voreigentümers (das Objekt wurde in den 70ern erbaut) ist allgemein bekannt“, teilt Sprecherin Katrin Petersen mit. „Dieser Rückstau wurde und wird schrittweise aufgearbeitet. Das passiert Zug um Zug in verschiedenen Schritten, die eine sorgfältige Bewertung, Planung sowie eine enge Abstimmung mit Stadt und Verwaltung erfordern.“

Betreiber sieht viel Potenzial im Uni-Center

Aroundtown bekräftigt, weiterhin zum Uni-Center zu stehen. „Wir verfolgen eine langfristige Strategie für das Uni-Center, denn wir sehen gutes Potenzial, das wir ausschöpfen möchten.“ Jetzt muss das Entwicklungskonzept allerdings auch umgesetzt werden.

Laut WAZ-Informationen soll das Entwicklungskonzept für das Uni-Center im Februar dem Gestaltungsbeirat der Stadt vorgelegt werden.In dieser Runde kommen Architekten vier Mal im Jahr nichtöffentlich zusammen.