Bochum-Grumme. Das Seniorenbüro Bochum-Mitte will Unternehmer für die Aktion gewinnen. Immer mehr Läden werden zu Hilfe-Adressen in den Stadtteilen.
Nach und nach komplettiert sich das Angebot: Stadtweit breiten sie sich aus, die Unterstützpunkte in den Ortsteilen, initiiert jeweils von den Seniorenbüros. Mit diesem Angebot leisten Geschäftsleute Hilfe. Sie werden zu Anlaufstellen, die den Menschen den Alltag erleichtern können, wenn etwa jemand ein Telefon braucht, ein Glas Wasser benötigt oder kurz verschnaufen will.
In den meisten Stadtteilen gibt es die Unterstützpunkte bereits; ein Angebot vor allem für Senioren in ihrem Wohnumfeld. Das Seniorenbüro Bochum-Mitte sieht sich auf einem guten Weg: In den Ortsteilen gibt’s bereits eine beachtliche Vernetzung. Nur noch wenige weiße Flecken bleiben übrig, die sollen jetzt erschlossen werden. So jetzt auch in Grumme.
Klinkenputzen in den nächsten zwei Wochen
Andrea Lösing, Innere Mission der Diakonie im Seniorenbüro Mitte, will in den nächsten zwei Wochen Geschäftsleute und Organisationen in Grumme für eine Teilnahme gewinnen. „Die erste Einrichtung, die auf mich zukam und Unterstützpunkt werden will, ist die jüdische Gemeinde mit der Synagoge. Mittlerweile ist die Aktion hinlänglich bekannt.“
Aufgeschlossen zeigte sich beim letzten Netzwerktreff in Riemke auch Benjamin Nickel von der Seniorenbetreuung Bochum (Senibo), ein Dienstleister an der Josephinenstraße. Fest gesetzt ist die Sparkasse mit ihrem weit verbreiteten Filialnetz, auch ein Reisebüro in Grumme hat Bereitschaft signalisiert. Natürlich soll der Stadtteilladen an der Ennepestraße mit ins Boot kommen, genau wie Apotheken im Sprengel. „Apotheken machen in der Regel gerne mit“, weiß Andrea Lösing. Zudem die Senioreneinrichtung Kaiseraue und eine Heißmangel.
Auch an der Castroper Straße
Doch nicht nur in „Grumme-Dorf“ will Andrea Lösing, teils unterstützt von Praktikanten, um Mitstreiter werben. Auch entlang der Castroper Straße hat sie Adressen ausgemacht, bei denen sich Klinkenputzen lohnen könnte. Die großen Läden, etwa im Einkaufszentrum Große Vöde, lässt sie lieber außen vor. „Das wird zu kompliziert; oft sind die Räume nur gepachtet.“ Der kleine Imbiss und der Bäcker sind dankbarere Anlaufstellen. Insgesamt rechnet sie mit 20 bis 25 potenziellen Unterstützpunkten in Grumme.
Nutznießer sollen nicht allein Senioren sein; auch Familien mit Kindern können in die Situation kommen, dass jemand dringend eine Toilette sucht. Dabei bieten nicht alle Unternehmer die Möglichkeit, dass ihr WC frequentiert werden darf. Macht nichts, Unterstützpunkte können sie dennoch sein.
Aufkleber für die Schaufenster
Einrichtungen, Läden, Restaurants, Beratungsstellen: Wer bereit ist, Unterstützpunkt zu werden, erhält einen Aufkleber, der den Menschen im Stadtteil signalisiert: Hier gibt es Hilfe. Zudem wird das Seniorenbüro, sobald ausreichend Adressen zusammen sind, jeweils Flyer erstellen, mit deren Hilfe sich die Senioren orientieren können bei ihrem Weg zum Arzt oder zur Begegnungsstätte.