Bochum-Werne. Am 13. Dezember wird erneut über die Freibad-Sanierung in Bochum-Werne informiert. Zu spät, um Einfluss zu nehmen, kritisieren die Freibad-Fans.

Am 13. Dezember bieten die Wasserwelten Bochum als Betreiber des Freibades in Bochum-Werne eine weitere Informationsveranstaltung an, um über den aktuellen Stand der Sanierung zu berichten. Verbunden mit dem versprechen, dass „weiterhin die Möglichkeit besteht, konkrete Vorschläge in die Planung und Ausschreibung der Wasserwelten einzubringen“. Also genau das, worauf die Bürgerinitiative „Freibad-Fans Werne“ in den vergangenen Monaten immer bestanden hatte. Alles schön und gut also? Von wegen!

Fans des Freibades in Bochum-Werne kritisieren Termin für Info-Veranstaltung

Das Freibad in Bochum-Werne muss komplett saniert werden. Vieles wird erneuert, die Wasserfläche deutlich reduziert.
Das Freibad in Bochum-Werne muss komplett saniert werden. Vieles wird erneuert, die Wasserfläche deutlich reduziert. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Eine weitere Bürgerbeteiligung wird von den Freibad-Fans natürlich begrüßt. Deren Zeitpunkt allerdings sorgt für Unmut. Denn sie findet einen Tag nach der Ratssitzung statt, in der über den Neubau und den Kostenplan final entschieden wird.

Begehung des Geländes gefordert

„Dort soll beschlossen werden, dass das Freibad in Werne bleibt und dieses auch als Familienbad weitergeführt wird – das finden wir richtig und gut“, heißt es in einer Presseerklärung der Freibad-Fans. „Aber es soll eben auch die massive Verringerung der Wasserflächen beschlossen werden – und einige Dinge mehr, die wir nicht verstehen.“ Von daher fordern die Vorsitzende Anja Tillmann und ihre Mitstreiter „nach wie vor mehr Transparenz und eine Begehung des Geländes“.

Bürgerinitiative: „Termin ist undemokratisch“

Sanierung fällt eine Nummer kleiner aus

Insgesamt 6,7 Millionen Euro sind für die Sanierung des Freibades in Werne veranschlagt. Darin enthalten sind der Neubau eines Eingangsgebäudes, neue Technik und die Reduzierung der laut Wasserwelten zu großen Wasserflächen (3.150 Quadratmeter). So wird das 75-Meter-Becken auf ein 50-Meter-Edelstahlbecken verkleinert, ebenso das Nichtschwimmer-Becken von 1500 auf 900 Quadratmeter (inklusive Attraktivierung und Integration eines Kinderbereiches). Am Ende bleibt nach Plan der Wasserwelten eine Wasserfläche von 2050 Quadratmetern. Das bereits stillgelegte Plansch-Becken und der alten Umkleidetrakt werden abgerissen. Mit den Abrissarbeiten des Eingangsgebäudes soll noch in 2019 begonnen werden.

Weil im Frühjahr Bodenschäden und Schäden in der Anlagentechnik festgestellt wurden, wurde das Freibad ein halbes Jahr eher geschlossen als geplant. Ursprünglich hätte die Sanierung im Herbst beginnen sollen. Diese sollte zudem wesentlich umfassender aussehen. Da jedoch das Land Mittel in Höhe von 2,7 Millionen Euro nicht bewilligte, musste neu und vor allem eine Nummer kleiner geplant werden.

Als undemokratisch bezeichnen die Freibad-Fans den ausgewählten Termin; und auch, dass die Informationsveranstaltung ausschließlich mit von den Wasserwelten ausgewählten Teilnehmern stattfinden soll. „Ob wir an dem Termin am 13. Dezember unter diesen Umständen teilnehmen, werden wir intern noch diskutieren“, teilt Anja Tillmann im Namen der Bürgerinitiative mit.

Freibad-Fans bleiben bei ihren Forderungen

In ihrer Presseerklärung weisen die Freibad-Fans einmal mehr auf ihre nach wie vor bestehenden Forderungen hin:

1. Schnellstmögliche Wiedereröffnung!

Das Freibad Werne müsse in jedem Fall wie geplant im Jahr 2021 wieder eröffnen.

2. Erhalt eines getrennten Planschbeckens für Kleinkinder!

„Auf dem Freibad-Gelände gibt es zwei Planschbecken – ein altes, das lange schon still gelegt ist, und ein neues, das bis zuletzt in Betrieb war. Beide sollen bei der Verkleinerung der Wasserflächen verschwinden. Damit sollen Babys, Kleinkinder und ballspielende Kinder und Jugendliche alle in dem – auch noch enorm verkleinerten – Nichtschwimmerbecken spielen. Ein neues Planschbecken soll ein störungsfreies Baden für Kleinkinder ohne Gefahr ermöglichen.“

3. Getrennte Bereiche für Springer und Schwimmer!

„In dem neuen, um 25 Meter verkürzten Schwimmerbecken wird es keinen Bereich zum Springen geben. Da sind Störungen programmiert. Wir fordern die Wasserwelten auf, die Planungen so zu gestalten, dass Springen und Schwimmen getrennt wird.“

4. Umweltfreundliche Planungen!

„Wir setzen uns für eine nachhaltige Bauweise, eine Beheizung des Bades mit regenerativen Energien, eine gute Anbindung des Bades an den öffentlichen Personennahverkehr und genügend Fahrradstellplätze ein. Momentan sind in der Planung 50 Plätze vorgesehen – in Spitzenzeiten wird das nicht reichen.“

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5. Transparente Kostenpläne!

„Für den Neubau des Gebäudes sind gut 3 Millionen Euro eingeplant – wir sind sehr verwundert über diese große Summe. Was soll genau für welche Summe gemacht werden? Es ist unser Geld, mit dem dort geplant wird – wir fordern eine genaue Aufschlüsselung.“