Bochum-Hofstede. Im Bezirk Mitte wurde hitzig über eine Lösung der Verkehrslage in Hofstede diskutiert. Der CDU-Antrag auf sofortige Öffnung wurde abgelehnt.
Die Debatte über die Öffnung der Hordeler Straße wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte am Donnerstag hitzig geführt. Anlass war der Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion, die Straße in Richtung Herne sofort zu öffnen. Die CDU berief sich dabei auf die Vorstöße von den Grünen und der Wählergruppe „die Stadtgestalter“ zugunsten einer Öffnung. Der Dringlichkeitsantrag wurde mit 13 gegen fünf Stimmen abgelehnt.
James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk Mitte: „Ich war überrascht über den hervorragenden Vorschlag der Grünen im Bezirk und im Rat. Dadurch fühlte ich mich genötigt, die sofortige Straßenöffnung zu beantragen. Früher war stets eine komplette Front der Koalition dagegen. Ich würde mich freuen, wenn die Grünen uns heute zustimmen würden.“
Kreuzungsausbau wäre teurer
Die aber lehnten ab. Raphael Dittert erklärte für die grün-offene Fraktion: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht mit der Entscheidung für eine Öffnung. Doch vor die Wahl gestellt, die Kreuzung Dorstener-/Riemker Straße für viel Geld auszubauen oder die Verkehrslage im Stadtteil durch die Öffnung der Straße zu entzerren, bevorzugen wir letztere.“ Die Entscheidung vor elf Jahren, die Straße zum Kreisverkehr nach Wanne-Eickel abzupollern, sei ein Fehler gewesen.
Holger Schneider, SPD-Fraktionschef im Bezirk, betonte noch einmal, dass seine Fraktion abwarten wolle, bis das Verkehrsgutachten, das in Schwerpunkten in einer Bürgerversammlung im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, komplett vorliege. „Eine sofortige Öffnung ist technisch ohne Weiteres nicht machbar. Außerdem wollen wir die Bürger ins Boot holen.“
Busse sollen nicht verkehren
James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk Mitte, teilte in der Sitzung auch gegen die SPD aus: „Wenn ich immer wieder Verlautbarungen aus der SPD-Fraktion hören muss, dass die Straße zu bleibt, egal, was das Verkehrsgutachten zeigt, müssen Sie mit Gegenwind rechnen.“
Die Grünen legten bei ihrem Eintreten für eine Öffnung der Hordeler Straße Wert darauf, dass „alle mitgenommen werden bei dieser Entscheidung“. So sollen auch Busse künftig ausgeschlossen werden.
CDU und Linke warfen den Grünen vor, mit ihrem Vorschlag zuerst an die Presse statt in die Bezirksvertretung gegangen zu sein. David Martin Schary (CDU): „Dann muss man seinen Worten auch Taten folgen lassen.“ Karsten Finke (Grüne) erklärte, dass das Verkehrsgutachten wahrscheinlich im April den politischen Gremien vorgelegt werde. „Ich gehe davon aus, dass dann alle für eine Öffnung stimmen.“
Einfahrt aus dem Kreisel verhindern
Die Hordeler Straße soll als verkehrsberuhigte unechte Einbahnstraße ausgewiesen werden, d.h., das Einfahren aus dem Kreisel soll verhindert werden.
Sven Ratajczak (Linke): „Mit uns ist eine Öffnung ohne Konzept nicht zu machen.“ Dazu gehöre auch, so wenig Verkehr wie möglich dort zuzulassen.
Zornige Bürger am WAZ-Mobil
Gabi Spork (SPD) erinnerte sich: „Die Hordeler Straße war das allererste Thema für mich als Bezirksbürgermeisterin. Da fand ich mich am WAZ-Mobil an dem abgesperrten Kreisel inmitten zorniger Menschen wieder, die entweder für oder gegen die Öffnung waren. Damals habe ich versprochen, mich ergebnisoffen entscheiden zu wollen. Dazu stehe ich bis heute.“