Bochum/Hagen. Fahrgäste im Zug von Bochum nach Hagen wunderten sich: „Der Zug endet in Tel Aviv“ hieß es auf der Anzeige. Abellio erklärt, wie es dazu kam.
Ist das wirklich die richtige Bahn? Als Musiker Armin Alic (39) am Dienstagnachmittag auf dem Rückweg von Bochum nach Hagen in der RB40 der Abellio sitzt, kann er seinen Augen nicht trauen: Wie gewohnt verrät die Anzeige im Gang die Zugnummer, die Uhrzeit und den nächsten Bahnhof. Zudem wird auch die Endhaltestelle des Zuges angezeigt. Dort wo allerdings normalerweise Hagen steht, heißt es nun, dass der Zug im israelischen Tel Aviv endet. Wie kann das sein?
Bochum: Zug fährt angeblich nach Tel Aviv statt nach Hagen
Der Musik-Dozent, der mit Kinder und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten arbeitet, fotografiert die Anzeige und veröffentlicht das Foto im sozialen Netzwerk Facebook. Dort macht das Foto mit der kuriosen Route schnell die Runde. Die Abellio kommentiert das Foto auf Facebook humorvoll. „Bringt ihr uns etwas mit, wenn ihr in Tel Aviv angekommen seid? Über Istanbul geht’s dann mit der 18 wieder zurück nach Hagen.“
Man fahre die Wagen bis Dezember im Testbetrieb, erklärt Abellio-Sprecherin Julia Limia y Campos auf Nachfrage. „Das sind komplett neue Fahrzeuge, die wir aus Berlin angeschafft haben. Es ist wohl eine Tücke der Technik, dass dort auf einmal Tel Aviv stand, wir haben uns da keinen Spaß erlaubt.“
Abellio übernimmt zusätzliche Strecken im Ruhrgebiet
Zum Hintergrund: Im Rahmen des neue Schienen-Schnellverkehr des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) übernimmt das Hagener Verkehrsunternehmen Abellio einige Strecken im Ruhrgebiet und hat dafür neuen Züge bestellt. Ab Dezember gilt der neue Fahrplan.
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Derzeit würden Probleme, die in den neuen Fahrzeugen auftauchen nach und nach behoben. So seien etwa die Ansagen in den Zügen noch sehr laut. „Auch da steuern wir nach, damit sich der Kunde nicht erschrecken muss.“
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Aber warum tauchte am Dienstagnachmittag ausgerechnet Tel Aviv auf? „Wir gehen davon aus, dass jemand das mal als Test-Muster angelegt hat“, sagt die Abellio-Sprecherin. „Ganz genau wissen wir das aber auch nicht.“