Bochum-Werne. Der Anbau für die Kita Nörenbergskamp wird zum Fass ohne Boden. Erneut sind die Kosten gestiegen, diesmal um 532.000 Euro. Das sind die Gründe.

Schon im September wollte die Verwaltung damit beginnen, der städtischen Kindertageseinrichtung Nörenbergskamp 14 in Werne einen Anbau zu verpassen. Passiert ist diesbezüglich noch nichts. Denn die geplante Erweiterung verteuert sich. Nicht zum ersten Mal.

Gesamtkosten liegen aktuell bei drei Millionen Euro

Vor Baustart muss sich die Verwaltung noch einmal das Okay von der Politik holen, um mehr Geld ausgeben zu dürfen. Im Vergleich zur letzten Kalkulation sind die Kosten um 532.000 Euro gestiegen. Insgesamt beläuft sich die Summe nun auf knapp drei Millionen Euro.

Weiterer Kostenanstieg möglich

Und damit ist vielleicht noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange erreicht, räumt Jürgen Göke von den Zentralen Diensten am Donnerstagnachmittag gegenüber der Bezirksvertretung Ost ein. Denn wenn bis zum Rat am 12. Dezember alle politischen Gremien zustimmen, geht es weiter mit dem Genehmigungsverfahren und den Ausschreibungen. Je nach Konjunktur können die Preise im Baugewerbe bis dahin wieder gestiegen sein. Immerhin hat die Verwaltung über einen sogenannten Risikopuffer in Höhe von 472.600 Euro vorgesorgt.

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Altbau ist in den Fokus geraten

Die Gründe für die erneute Kostensteigerung – schon im Frühjahr hatte sich die Gesamtsumme um 710.000 Euro erhöht – sind schnell erklärt: Sie hängen laut Göke in erster Linie mit dem Altbau zusammen. Dieser wurde in den bisherigen Planungen so gut wie gar nicht berücksichtigt. Nun aber stellte sich heraus, dass unter anderem auch dort die Barrierefreiheit gewährleistet werden (plus 57.000 Euro), ein neuer Hausanschluss gelegt werden (plus 62.000 Euro) und vor allem eine umfangreichere Trennung von Schmutz- und Regenwasser (plus 231.250 Euro) erfolgen muss.

Auch Außenanlage neu geplant

„Wir hatten bei der bisherigen Planung vor allem den Neubau, nicht den Altbau im Fokus“, erklärt Jürgen Göke. Das habe sich nun, in Absprache mit weiteren Fachämtern wie dem Tiefbau-, dem Bauordnungs- und dem Grünflächenamt eben geändert. Zudem sei auf Wunsch die Außenanlage noch einmal überplant worden. Auch das kostet.

Große Nachfrage in Werne

Grundsätzlich, so hieß es schon im Frühjahr, soll den Kindern kaum Spielfläche verloren gehen. Vorgeschrieben sind pro Kind zwölf Quadratmeter. Bei der Kita am Nörenbergskamp, die direkt neben dem städtischen Kinder- und Jugendfreizeithaus „JuCon“ liegt, kommt man laut Stadt auf 22.

Der Anbau ist aufgrund der großen Nachfrage in Werne notwendig geworden. Die bisher dreigruppige Kita wird deshalb an der westlichen Seite für zwei weitere Gruppen um 360 Quadratmeter erweitert. Der Anbau umfasst je zwei Gruppenräume mit jeweils zugeordneten Garderoben, WC’s, Wickeltischen, Neben- und Abstellräumen sowie einem Mehrzweckraum inklusive Geräteraum.

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35 neue Kita-Plätze

35 neue Betreuungsplätze werden geschaffen, davon sechs für Kinder unter drei Jahren. Damit verfügt der Kindergarten nach Fertigstellung des Anbaus über insgesamt 105 Plätze (zwölf U 3).

Anbau dauert etwa ein Jahr

Baubeginn soll nun im Frühjahr/Sommer 2020 sein. „Wenn mit der Ausschreibung alles klappt und wir Unternehmen finden“, sagt Jürgen Göke. Alle Gewerke würden einzeln vergeben. Das sei zwar aufwendiger, aber günstiger. Die Bauzeit schätzt Göke auf etwa ein Jahr.