Bochum. Wohin wandert Bochums Müll? Vieles landet in den Entsorgungsanlagen des Ekocity-Verbundes. Das ist nun zumindest bis 2033 gewährleistet.

Weniger Müll zu produzieren, das steht seit Jahren in Bochum auf der Agenda. Momentan werden jährlich mehr als 70.000 Tonnen Hausmüll in der Stadt verursacht. Was damit geschieht, ist nun bis 2033 gesichert: Der Müll landet weiterhin in den Entsorgungsanlagen des Ekocity-Verbundes. Dessen Mitglieder haben jetzt beschlossen, den Zweckverband zumindest bis zum Jahr 2033 fortzusetzen.

Bochum hatte diese Grundsatzentscheidung für den Verbleib im Verband bereits im Sommer getroffen. Mit großer Mehrheit hatte der Rat im Juni entschieden, von seinem Kündigungsrecht für ein Ausscheiden Ende 2023 keinen Gebrauch zu machen und damit frühestens den Ausstieg zum Jahresende 2033 besiegelt. Das stärkste Argument damals: möglichst niedrige und verlässliche Entsorgungskosten. In anderen Anlagen, etwa in Essen-Karnap, wird Müll zwar kostengünstiger verbrannt. Aber Bochum hätte derzeit, so USB-Chef Torsten Zisowski, kaum eine Chance, seinen Müll woanders entsorgen zu können. Kapazitäten von 90.000 Tonnen jährlich, wie sie sich der USB für die Stadt derzeit im Ekocity-Verbund gesichert habe, gebe es derzeit nirgendwo „auch nur im Ansatz“.

Vor 17 Jahren gegründet

„Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt“, so Ekocity-Verbandsvorsteher Johannes Slawig, nachdem alle Verbandsmitglieder den Fortbestand des Zweckverbandes beschlossen haben. Zum Verbund gehören seit 2002 Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal, der RVR, die Kreise Recklinghausen und Ennepe-Ruhr sowie seit 2006 der Kreis Mettmann. Teil der Kooperation sind einige gemeinsame Entsorgungsanlagen, wie die Müllheizkraftwerke der AWG in Wuppertal und die beiden Siedlungsmüllverbrennungslinien 1 und 2 des RZR der AGR in Herten. Dazu kommt die Sperrmüllaufbereitungsanlage Ekocitycenter der USB Service GmbH an der Oberen Stahlindustrie Bochum.

„Die Ideen, die zur Gründung von Ekocity geführt haben, sind aktueller denn je“, so Slawig. Die Kooperation gewähre sozialverträgliche und günstige Gebühren auf planbarem Niveau, sichere optimierte Kostenstrukturen, Arbeitsplätze und ökologische Standards.