Bochum. Das Museum Bochum zeigt in der Ausstellung „Family Stories“ junge Kunst aus Israel. Nun gibt es eine Direktorenführung mit Hans Günter Golinski.
Das Kunstmuseum zeigt in seiner aktuellen Ausstellung „Family Stories“ Kunst aus Israel. Vorgestellt werden junge Talente, die auch in Israel gerade erst entdeckt werden.
Diese nicht immer leicht zugänglichen Arbeiten fordern zu veränderten Blickwinkeln heraus. Die sowohl jüdischen als auch arabischen Künstler/innen haben einen sehr persönlichen Blick gerade auch auf die politische Situation des Landes, die seit Jahrzehnten durch den Nahost-Krieg geprägt ist.
Verschwindende Tradition
So bei Samah Shihadi (* 1978), die mit ihrer figurativ-realistischen Kunst erst kürzlich ihr Debüt in Tel Aviv gab. Ihr Ausgangspunkt ist die traumatische Erfahrung der Geschichte des palästinensischen Volkes und seiner verschwindenden Traditionen am Beispiel ihrer eigenen Familie.
Aus feministischer Perspektive schafft die außerordentliche Zeichnerin großformatige, traumhafte Bilder, die in einen geheimnisvollen Schleier gehüllt erscheinen und die zugleich kritisch Position beziehen zur Rolle der Frau in arabischen Gesellschaft, zur Bedeutung der Religion und zu den Widersprüchen innerhalb der israelischen Gesellschaft.
Von der Moderne zur Gegenwart
Die hiesige Ausstellung wurde auch möglich, weil das Museum seit längerer Zeit mit dem Tel Aviv Museum in der israelischen Hauptstadt freundschaftlich verbunden ist. In einer innovativen Neupräsentation der dortigen Sammlung waren neben Künstlern der klassischen Moderne jüngst auch internationale sowie israelische Gegenwartskünstler zu sehen. Darunter das Künstlerduo Merav Kamel und Halil Ba-labin mit zwei grotesken Skulpturen in der Art, wie man sie auch in der Bochumer Exposition finden kann.
Am Mittwoch, 6. November, bietet Museumsdirektor Hans Günter Golinski eine Führung durch die Ausstellung „Family Stories“ an und berichtet von seinen Erfahrungen mit der aktuellen Kunstszene in Israel. Beginn 19 Uhr, Kortumstraße 147, Eintritt frei.