Bochum-Dahlhausen. Die Pontonbrücke in Bochum-Dahlhausen wurde im Mai wieder für den Verkehr freigegeben. Nach fünf Monaten zieht die Stadt eine positive Bilanz.
Die Pontonbrücke in Dahlhausen ist seit Mai wieder für Pkw und leichte Lastwagen freigegeben. Ein Sicherheits- und Sperrsystem soll verhindern, dass schwere Lastwagen das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk beschädigen oder es durch falsche Nutzung zu lebensgefährlichen Verkehrssituationen kommt. Nach fünf Monaten zieht Christoph Matten vom Tiefbauamt eine positive Bilanz.
Die Stadt erklärte im Februar die Testphase aufgrund etlicher Verkehrsverstöße für gescheitert. Etliche Verkehrsteilnehmer ignorierten die Ampeln, fuhren bei Rotlicht in den gefährlichen Bereich von Brücke und Bahnübergang. Die Kommunen Essen, Hattingen und Bochum sowie der Ennepe-Ruhr Kreis hatten im Jahr umfangreiche Umbauarbeiten miteinander vereinbart. Es gab einen Acht-Punkte-Plan, der vollständig umgesetzt wurde. „Wir hatten beim Fahrversuch pro Tag 30 Rotlicht-Verstöße. Im gesamten Zeitraum ab Juni hatten wir 60 Verstöße. Wir haben erheblich an Verkehrssicherheit gewonnen“, sagt Christoph Matten. Das habe auch die Polizei bestätigt.
Neue LED-Tafel zeigt an, ob Züge kommen
Um die Sicherheit zu verbessern, schaut der Fahrdienstleiter der Bahn bevor die Züge die Stelle passieren dürfen, ob der Bahnübergang frei ist. „Deshalb sind die Wartezeiten auch manchmal länger. Hinzu kommt, dass sich häufig Züge aus beiden Fahrtrichtungen kreuzen. Das verdoppelt dann nochmal die Wartezeit“, erklärt Matten. Zusätzlich sind Verkehrshelfer als Ansprechpartner vor Ort. Sie sollen positiv auf die Verkehrsteilnehmer einwirken und weisen auch auf Probleme hin.
Damit Autofahrer vor der Ampelanlage bei der längeren Wartezeit nicht ungeduldig werden, gibt es seit August LED-Tafeln, die anzeigen, ob ein Zug kommt. Die Beschilderung wurde in den letzten Monaten nochmal optimiert. „Wir haben uns mit den Verkehrshelfern abgesprochen und haben geschaut, was wir besser machen können.“ So wurden zum Beispiel Schilder, die auf die Gewichtsbeschränkung hinweisen, ausgetauscht. Zuvor hat ein Schild mit der Gewichtsbeschränkung von 2,8 Tonnen für Verwunderung gesorgt. Denn auf der Schwimmbrücke sind 3,5 Tonnen zugelassen.
Radfahrer benutzen den Gehweg auf der Pontonbrücke
Viele Radfahrer überqueren die Brücke
Im Schnitt überqueren seit Mai 1200 Autos und 800 Radfahrer täglich die Schwimmbrücke in Dahlhausen. Ein solches Verhältnis zwischen Autofahrern und Radfahrern gebe es laut Christoph Matten nicht an vielen Stellen in Bochum.
Da in den Wintermonaten weniger Radfahrer im Ruhrtal erwartet werden, wird die Anwesenheit der Verkehrshelfer reduziert. Im Sommer waren immer zwei Helfer vor Ort, die die Verkehrsteilnehmer unterstützt haben.
Trotz der vielen Verbesserungen durch den Acht-Punkte-Plan benutzen laut Christoph Matten immer mal wieder Radfahrer den Gehweg. „Die Geländer auf der Brücke sind für Radfahrer nicht hoch genug. Wenn jemand ins Straucheln gerät, kann er über das Geländer fallen“, befürchtet der Ingenieur. Das System funktioniere nur, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten.
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Durch die Änderungen sei die Brücke noch gut 20 Jahre benutzbar. Trotzdem sei der Aufwand nicht für alle Bürger verständlich. „Letztendlich ist der Aufwand erforderlich, wenn eine weitere Nutzung gewollt ist.“ Christoph Matten betont auch, dass man sowas nicht überall machen könne.