Bochum. . Viele sind über rücksichtslose Autofahrer verärgert, die den Fahrversuch an der Pontonbrücke zum Scheitern brachten. Das sind die Reaktionen.
Nachdem der Fahrversuch an der Pontonbrücke gescheitert ist, ärgern sich Politiker und unsere Leser über die Verkehrssünder, die zum Brücken-Aus beigetragen hätten. Stimmen zum Bau einer neuen Brücke werden laut.
Klaus Hemmerling, Ratsmitglied aus Dahlhausen, und Bezirksbürgermeister Südwest, Marc Gräf, (beide SPD) äußern sich in einer Pressemitteilung: „Wir sind fassungslos und enttäuscht. Es bleibt eine große Verärgerung darüber, dass diese Verkehrssünder nun für immer den Weg über die Ruhr mit Kraftfahrzeugen zunichte gemacht haben.“
Hoffnung auf eine neue Brücke
Die leidtragenden Bürger seien nun diejenigen, die künftig wieder viele Kilometer Umweg fahren müssen, um nach Hattingen oder Essen zu kommen. Hemmerling und Gräf hoffen auf eine neue Brücke. Nur diese könne einen sicheren Auto- und Bahnverkehr ermöglichen.
In einem öffentlichen Schreiben an Stadtbaurat Markus Bradtke äußert sich auch der Lindener CDU-Ortsverbandsvorsitzender Hans Neubauer. Für ihn sprächen viele Argumente für das Offenhalten der Brücke: „Zu Unfällen ist es während des Fahrversuchs nicht gekommen.“ Außerdem wurden viele Umleitungskilometer und CO₂-Emissionen eingespart. Die CDU-Ratsfraktion zeigt sich verärgert über die kurzfristige Mitteilung über die Sperrung: „Die politischen Gremien sind hier faktisch ausgeschaltet worden“, so CDU-Ratsmitglied Dirk Schmidt.
Reaktionen der Leser
Auch auf unserer Facebookseite äußern die Leser Unverständnis. „Das Schlimme ist doch, dass es die Autofahrer selbst in der Hand hatten“, findet Stefan Kletscher. Er bedauert, dass die Bequemlichkeit einiger Fahrer vor der Sicherheit anderer steht und die Straßenverkehrsordnung nur als Empfehlung wahrgenommen werde.
„Sollen die einfach eine Brücke für Autos bauen und die alte bleibt für Fußgänger und Radfahrer“, schlägt Matthias Vega Gálvez-Rivas vor. Stattdessen müsse man nun Wege antreten, die eine Stunde länger dauerten.
Verkehrsdelikte ahnden
Per Mail äußert sich zudem Dirk John: „Fahren gegen die Einbahnrichtung und selbst das Fahren über rote Ampeln wird scheinbar zur Normalität. Ich bin für mehr Härte bei der Verfolgung von Verkehrsdelikten aller Art.“
Auch Peter Stimpe plädiert in einem Kommentar auf waz.de für eine konsequente Ahndung von Regelverstößen: „Warum ist es an der Brücke nicht möglich, die Missetäter durch empfindliche Bußgelder zur Raison zu bringen?“
>>> INFO: Brücke nur noch für Radler und Fußgänger
Ab dem gestrigen Freitag ist die Pontonbrücke für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt. Ab Mittwoch darf sie nur noch von Radfahrern und Fußgängern passiert werden.
Massive Verstöße gegen die Verkehrsregeln, wie das Überfahren roter Ampeln und die Missachtung der Einbahnstraßenreglung, haben zum Scheitern des Fahrversuchs geführt.