Bochum. Der Schönheitschirurg Dr. Darius Alamouti hat seine neue Praxis im ehemaligen Nordbahnhof in Bochum eröffnet. Die ersten Promis waren schon da.

Der ehemalige Nordbahnhof am Ostring ist nach fast drei Jahrzehnten wieder belebt. Dr. Darius Alamouti hat seine Privatpraxis für ästhetische Medizin im Obergeschoss eröffnet. Im Erdgeschoss sollen in den nächsten Monaten ein Restaurant und eine weitere Praxis folgen. Zwei Räume sind für das Gedenken an jüdische Bürger vorgesehen, die während der NS-Zeit vom Nordbahnhof aus in Vernichtungslager deportiert wurden.

„Kürzlich war eine Prinzessin hier. Auch drei hochrangige Politiker zählten zu meinen ersten Patienten.“ Darius Alamouti setzt auch in Bochum auf den Promi-Faktor. In Herne, wo der Facharzt für Dermatologie und Venerologie seit 2002 in der Haranni-Klinik praktizierte, avancierte er zu einem der bundesweit bekanntesten Schönheits-Chirurgen. Medienarbeit zählt zum Alltag, Diskretion zum Geschäftsmodell. „Sie würden nicht glauben, wer schon alles bei mir war. Aber Namen kriegen Sie von mir nicht“, sagt der 51-Jährige, der für seine illustre Klientel vorgesorgt hat: Es gibt vom Ostring eine direkte Zufahrt zum Hintereingang. Während der Promi-Behandlungen dürfen keine weiteren Patienten in der Praxis sein.

Ein eindrucksvolles Ambiente bietet der renovierte Nordbahnhof, hier der Eingangsbereich mit dem opulenten Treppenhaus.
Ein eindrucksvolles Ambiente bietet der renovierte Nordbahnhof, hier der Eingangsbereich mit dem opulenten Treppenhaus. © Olaf Ziegler

Teure Schönheit auf 1000 Quadratmetern

Bis zu 30 Kunden täglich versorgt Alamouti mit seinen sieben weiteren Fachärzten und 25 Mitarbeitern. Mit dem Wechsel aus Herne hat sich die Praxis verdreifacht. Auf 1000 Quadratmetern können Privatpatienten aus einer Vielzahl von Anwendungen wählen: von Haartransplantationen bis zur Brust- und Lidstraffung, vom Laser-Lifting für die Haut über Botox-Behandlungen bis zur Fettabsaugung. Bis zu 4800 Euro werden auf der Preisliste im Internet aufgerufen, etwa für vollere Haare oder einen größeren Busen. Nasenkorrekturen gibt’s ab 4500 Euro.

Ursprünglich habe er sich in der Bochumer Stadtpark-Gastronomie niederlassen wollen, berichtet Alamouti im WAZ-Gespräch. „Eine tolle Immobilie. Doch die Gespräche sind leider gescheitert.“ Der Nordbahnhof biete gleichfalls beste Bedingungen. Ergün Ilce hatte das 1874 errichtete Gebäude von den Gebrüdern Fiege gekauft, in deren Besitz es seit 2000 war. Die Renovierung ist abgeschlossen. Die historischen Bögen und Säulen blieben erhalten und sorgen für ein eindrucksvolles Ambiente.

Prof. Altmeyer soll Praxis ab November verstärken

Darius Alamouti begrüßt ausdrücklich, dass es im Eingangsbereich eine Gedenkstätte für jüdische NS-Opfer geben wird. „Das ist an diesem historischen Ort mit seiner bedrückenden Geschichte ganz wichtig.“ Für die übrigen Flächen im Erdgeschoss seien bereits Interessenten gefunden worden. Ein italienisches Lokal werde entstehen. Nebenan werde eine Physiotherapie-Praxis eröffnen, so Alamouti.

2015 war Prof. Peter Altmeyer (2.v.l.) als Chef des Katholischen Klinikums verabschiedet worden.
2015 war Prof. Peter Altmeyer (2.v.l.) als Chef des Katholischen Klinikums verabschiedet worden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Mit seiner Praxis sei er „gekommen, um zu bleiben“. Hier habe er ausreichend Räume, um die stetig steigende Zahl von Patienten (u.a. auch aus Osteuropa und den Emiraten) zu bewältigen, davon 30 Prozent Männer.

Hochkarätige fachärztliche Verstärkung steht ins Haus. Laut Alamouti wird ab November Prof. Peter Altmeyer (74) das Praxis-Team ergänzen. Der renommierte Dermatologe und langjährige Direktor der Universitäts-Hautklinik am St.-Josef-Hospital war 2015 als Ärztlicher Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochum verabschiedet worden. „Wir sind stolz, Professor Altmeyer für unsere Praxis gewonnen zu haben“, so Alamouti.