Bochum. . Seit Jahren steht der Bochum Nordbahnhof leer, zwischenzeitlich drohte der Abriss. Nun gibt es einen Mieter für das denkmalgeschützte Gebäude.
Der seit Jahren brachliegende, traditionsreiche Nordbahnhof am Ostring/Nordring hat eine neue Bestimmung. Am 1. Juni eröffnet der Herner Facharzt für Dermatologie und Venerologie Dr. Darius Alamouti dort eine Facharztpraxis. Er hat die gesamte Fläche von 1200 Quadratmetern langfristig gemietet. In den nächsten Monaten soll das seit Januar 2017 unter Denkmalschutz stehende Gebäude, dem zwischenzeitlich der Abriss drohte, saniert werden.
Im Eingangsbereich soll auf 40 Quadratmetern an die Deportation jüdischer Bürger während der NS-Zeit erinnert werden. Sie wurden vom Nordbahnhof aus in Vernichtungslager gebracht. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) und die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, die bei der Vermittlung des Geschäfts beteiligt war, haben sich dafür stark gemacht, bei einer neuen Nutzung des Gebäudes eine Gedenkstätte einzurichten. Zuvor hatte sich die private „Initiative Nordbahnhof“ um den Erinnerungsort bemüht.
Mieter preist Vorzüge Bochums an
Zufrieden zeigen sich Eigentümer Ergün Ilce und Marc Birnstiel, Projektleiter der beteiligten Bochumer Immobilien Gallery GmbH: „Es war eine große Herausforderung, das Projekt auf den Weg zu bringen.“ Ilce hatte das 1874 errichtete Gebäude im Juli 2016 von den Gebrüdern Fiege gekauft, in deren Besitz es seit dem Jahr 2000 war.
Der künftige Mieter Dr. Alamouti preist die Vorzüge des neuen Standorts: „Bochum entwickelt sich stark, und wir werden mit unserem Engagement ein Teil davon sein. Das Gebäude des Nordbahnhofs hat großen Charme und bietet uns fünfmal mehr Platz als unsere bisherigen Räumlichkeiten. Den brauchen wir auch, denn wir wachsen weiter.“