Bochum. Der Verein „Initiative Nordbahnhof“ ist mit seinen Plänen für einen Gedenkort im Bahnhofsgebäude weit fortgeschritten. Jetzt geht es ums Konzept.
Es ist mehr als sieben Jahre her, da stand es gar nicht gut um den Nordbahnhof. Die damaligen Besitzer, die Brüder Fiege, hatten das schon lange leerstehende Bahnhofsgebäude von der Bahn gekauft. Als sich ihre Pläne, dort unter anderem eine Gastronomie einzurichten, aber nicht verwirklichen ließen, drohte gar der Abriss des 1874 eröffneten Bahnhofs.
In dieser Phase fanden sich Bochumer Persönlichkeiten zusammen, um das Gebäude zu retten, von dem schon damals bekannt war, dass Deportationen während der Nazi-Zeit von dort stattgefunden haben. Nach Gesprächen mit den Besitzern, der Stadt und weiteren Beteiligten entwickelte sich die Idee, an dieser Stelle, an diesem wohl einzigen authentischen Ort in Bochum, eine Gedenkstelle für die Deportationen von jüdischen Bochumer Mitbürgern, Sinti und Roma und anderen in der Zeit der Nazi-Herrschaft verschleppten und ermordeten Menschen einzurichten.
Initiative hat viele Pläne
Als das denkmalgeschützte Gebäude schließlich einen neuen Besitzer gefunden hatte, gingen die Gespräche weiter. Schließlich schaltete sich auch die Ruhr-Universität ein. Soviel kann verraten werden, dass der Gedenkort unter Beteiligung von Hochschule, Stadt und dem mittlerweile eingetragenen Verein „Initiative Nordbahnhof“ konzipiert und entwickelt werden soll. Nach Informationen dieser Zeitung stehen die entsprechende Verträge kurz vor der Unterschrift. Sicher ist, dass ein öffentlich zu nutzender Ort des Gedenkens, aber auch der Bildung an dieser Stelle entstehen wird.