Bochum. Das deutschlandweite Treffen der Beatles-Stammtische steigt am Wochenende in Bochum. Norbert Fiedler hat das Ganze auf den Weg gebracht.
Wenn es um John, Paul, George und Ringo aus Liverpool geht, ist bei Norbert Fiedler nichts normal. Der Bochumer Junge vom Jahrgang 1949 ist nicht nur Beatles-Fan der ersten Stunde, sondern auch der Vorsitzende und der Motor des „Ruhrgebeatles“-Stammtisch, der sich regelmäßig in der „Ritterburg“ am Ruhrstadion trifft.
„Come Together“
An diesem Wochenende drehen Fiedler und sein Orga-Team allerdings ein noch größeres Rad: Am Samstag, 26. Oktober, steigt das 9. Deutschlandtreffen der Beatles-Stammtische. Erstmals in Bochum.
Ruhrgebeatles-Stammtisch
Der Bochumer „Ruhrgebeatles“-Stammtisch wurde im Mai 2015 in Leben gerufen, schnell war der Teilnehmerkreis auf 30 Personen angewachsen. Heute sind es 80 Beatles-Fans, die sich regelmäßig treffen. Aktuell herrscht Aufnahme-Stopp; der Verwaltungs- und Betreuungsaufwand ist für die ehrenamtlichen Aktiven jetzt schon enorm.
Alle zwei Monate lassen die „Ruhrgebeatles“ die alten, für die Pop-Geschichte so bedeutenden Zeiten aufleben. Der Stammtisch versteht sich als soziale musikalische Gemeinschaft, man hilft sich gegenseitig und steht zusammen - nicht nur, wenn es um die Musik der Beatles geht.
„Wir sind seit einem Jahr mit den Vorbereitungen zugange“, verrät Fiedler, der über 200 Gäste aus ganz Deutschland erwartet. Kaum zu glauben, wo überall es Beatles-Fanclubs gibt, in Viersen am Niederrhein ebenso wie in Aschersleben (Sachsen). Um alle unter dem Beatles-Motto „Come together“ zusammenzubringen, brauchte es einen richtig großen Saal; mit der Mehrzweckhalle der EBZ Business School im Springorum-Park wurde einer gefunden.
Bochum wird auch vorgestellt
Vier Stunden Programm sollen es wohl werden, vermutet Norbert Fiedler. Mit Live-Musik, unter anderem von den Coverbands „Ruhrgebeatles on Guitar“ und „ReCartney“, mit vielen Gesprächen und Erinnerungen. Und mit einer Hommage an die einzigartige „total verbaute Stadt tief im Westen“: „Natürlich möchten wir uns auch als Bochumer mit unserer Stadt den vielen Gästen angemessen präsentieren“, sagt Fiedler. Da könnte aus dem Abend leicht eine lange Beatles-Nacht werden, denn alle, die kommen, sind „positiv Verrückte“, deren privates Denken und Handeln sich (fast) ausschließlich um die Fab Four dreht.
Erinnerungen an die Blitztournee
Norbert Fiedler sind solche Anwandlungen nicht fremd. Im Keller seines Hauses hat der Bochumer in all den Jahren ein reichhaltiges Beatles-Materiallager angehäuft. Kaum zu glauben, was man da entdecken kann! Biergläser mit den Konterfeis der Liverpooler Jungs fehlen ebenso wenige wie Kaugummi-Papier mit ihren Gesichtern, Autogrammkarten mit Original-Unterschriften, Singles, rare LP-Pressungen, und, und, und.
Seine Familie kann diesen heftigen Beatles-Strudel kaum widerstehen. Ehefrau Britta mahnt zwar gelegentlich „Beat bitte in Maßen!“, hat aber natürlich trotzdem die Namensschildchen für die 220 Gäste des Jahrestreffens fein säuberlich eingetütet. Sohn Glenn ist der „Statthalter“, wie Papa sagt. Er wird nicht nur Fiedlers Beatles-Fundus erben, sondern ist auch in der besagten „Ruhrgebeatles on Guitar“-Band aktiv.
Neues Projekt in Arbeit
Wenn das Jahrestreffen vorbei ist, ist selbstredend noch lange nicht Schluss „with the Beatles“. Norbert Fiedler hat schon das nächste Projekt in Arbeit: „Ich möchte möglichst viele Leute zur Bravo-Beatles-Blitztournee befragen und deren Erinnerungen dokumentieren.“ Die legendäre Tour fand im Juni 1966 statt, mit Auftritten der Beatles in Essen (Grugahalle), in München und Hamburg. Einen eigenen Rückblick kann Fiedler allerdings nicht beisteuern. „Ich war damals leider nicht mit dabei“, bedauert er.