Bochum. Dem Holzbildhauer Christoph Platz wurde nach 30 Jahren die Werkstatt gekündigt. Die Suche nach einem neuen Atelier wird zur Herausforderung.

Am Wochenende stand der Bildhauer Christoph Platz mit seinem „Fritz“ im Mittelpunkt des Interesses – wie in den Vorjahren, hatte der Bochumer Künstler die Trophäe des Figurenspiel-Wettbewerbs „Fritz-Wortelmann-Preis“ handgefertigt. Platz’ nun anstehende Herausforderung ist allerdings nicht künstlerischer Natur.

„Ich suche dringend ein neues Atelier“, sagt der 55-Jährige, der bis zum Jahresende seinen angestammten Werkraum nahe dem Schauspielhaus verlassen muss. Der Vermietet hat gekündigt – nach fast 30 Jahren. Nun steht zwangsweise der Umzug an. Gar nicht so leicht nach so langer Zeit, schon gar mit einer kompletten Holzwerkstatt.

Christoph Platz mit dem ersten von ihm geschaffenen „Fritz“, der die Züge seines Lehrmeisters Friedrich Gräsel trägt.
Christoph Platz mit dem ersten von ihm geschaffenen „Fritz“, der die Züge seines Lehrmeisters Friedrich Gräsel trägt. © Funke Foto Services | Ingo Otto

Sie liegt in einem Hinterhaus an der Oskar-Hoffmann-Straße, vor langer Zeit war hier die Metall-Firma von Helmut Klinker heimisch.

Großer Kunstfreund

Der Bochumer Unternehmer und große Kunstfreund („Sammlung Klinker“ des Kunstmuseums) vermittelte Christoph Platz persönlich den Raum. 1990 war das, vor einer gefühlten Ewigkeit, aber nicht nur deshalb fällt der Wechsel schwer.

In anderen Dimensionen

Denn Räume, die Christoph Platz’ künstlerischen Ansprüchen genügen, sind selten und entsprechend schwer zu finden. „Das Atelier sollte ebenerdig sein, über eine Kranbahn zum Heben der Holzstämme verfügen, und es muss viel Licht einfallen“, beschreibt Platz. Bezahlbar sein sollte es natürlich auch. Im Vergleich zu einem Maler, der zur Not seine Staffelei auch in der Küche aufstellen könnte, denkt ein Bildhauer in anderen Dimensionen. Der Werkstoff, in diesem Falle Holz, erfordert es.

Faszination Holz

Holz ist klassisches Bildhauermaterial, doch in modernen Zeiten rar geworden. „Mir war schon beim Studium an der Kunstakademie Karlsruhe klar, dass ich mit Holz arbeiten wollte“, erinnert sich der Künstler. Die Faszination der Möglichkeiten, aber auch die des speziellen Wesen des Holzes hielten an. Nicht zuletzt ist es diese Faszination seiner Kunst und seines Materials, die Christoph Platz als Gestalter des „Fritz“-Preises prädestinieren.

Infos über den Künstler gibt es auf www.christophplatz.de. Wer bei der Suche nach einem neuen Ateliers helfen kann, möge sich unter 0158 37 81 72 04 melden.