Bochum-Querenburg. Schüler der Erich-Kästner-Schule in Bochum basteln große Kostüme aus Müll. Ihre Werke wollen sie lautstark bei der großen Klimademo präsentieren.

Die Schülerinnen Birav (15) und Abrar (14) haben einen Fischburger aus Plastikmüll gebastelt, den sie am Freitag bei der großen Klimademo von „Fridays for Future“ präsentieren wollen. Mit Kunstwerken und Kostümen aus Müll will eine Klasse der Erich-Kästner-Gesamtschule lautstark auf die Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Für die Neuntklässler mit dem Schwerpunkt Kunst und Medien gehört die Demo zu einer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit.

Ihre Kostüme werden die Schüler bei der Klimademo präsentieren.
Ihre Kostüme werden die Schüler bei der Klimademo präsentieren. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Birav und Abrar haben in den letzten vier Tagen an ihrer Skulptur gearbeitet. „Wir essen sehr gerne Fisch. Deshalb haben wir überlegt, wie so ein Fischburger in der Zukunft aussieht“, erklärt Birav. Anstelle von Fisch befindet sich zwischen den selbst gebastelten Brötchenhälften Plastikmüll, der auf die Verschmutzung der Meerehinweisen soll. „Auf einer Bahre wird das Fischbrötchen zu Grabe getragen“, ergänzt Yvonne Dicketmüller, die Puppenbauerin vom „Robo-Theater“. Auch ihre Klassenkameraden haben sich überlegt, wie sie ihre Werke am besten bei dem Klimastreik präsentieren können.

Schülergruppe bastelt Donald Trump aus Pappkartons

Eine andere Schülergruppe bastelte aus einem großen Karton ein Donald-Trump-Kostüm. Am Tag vor der Demo tüfftelten sie noch eifrig an der passenden Frisur. „Wir suchen uns eventuell noch die besten Sprüche von Trump zum Thema Klima raus, um sie mit dem Mikrofon zu rufen“, sagt Yvonne Dicketmüller. Sie hat den Schülern immer wieder verschiedene Techniken gezeigt, mit denen die Skulpturen und Kostüme verziert werden können.

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Die Puppenspielerin sammelte den Müll im Vorfeld gemeinsam mit den anderen Helfern. „Es war ganz schön erschreckend, was sich so in einer Woche ansammelt. Der Restmüll war nicht einmal dabei.“ Die Schüler arbeiten in der Projektwoche nicht nur praktisch. Die Klasse habe gemeinsam mit Yvonne Dicketmüller und den Mitarbeitern des zdi-Netzwerks Bochum, die die Woche geplant haben, über die Müllreduktion diskutiert. „Wir wollen, dass sie die Thematik dahinter verstehen und diskussionsfähig sind“, sagt die Leiterin des Bildungsnetzes, Raphaela Meißner.

Eine andere Klasse baut Tiny-House-Modelle

Bochumer Bildungsnetz

Das zdi-Netzwerk hat die Projektwoche durchgeführt. Das Bildungsnetz besteht aus Schulen, Hochschulen, Unternehmen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Zdi ist die Abkürzung für Zukunft durch Innovation.

Es ist eine Gemeinschaftsoffensive zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen. Die Angebote des Netzwerkes in Bochum dienen der Studien- und Berufsorientierung und ergänzen den naturwissenschaftlichen und technischen Unterricht.

Eine andere Klasse des Jahrgangs baut innerhalb von zwei Tagen Modelle von sogenannten Tiny-Houses. Das sind kleine Holzhäuser, die das Leben auf möglichst kleinem Raum ermöglichen. Für den Entwurf haben sich die Kinder und Jugendlichen Gedanken darüber, was zum Leben wirklich wichtig ist. Durch die Projektwoche sollen die Schüler auch die Möglichkeit bekommen, verschiedene Berufe kennenzulernen.

So war eine Gruppe im Bochumer Tierpark unterwegs und hat mit Kamera und Mikrofon einen kleinen Film gedreht. „Sie haben ein Drehbuch geschrieben und schneiden nun die Videos unter der Anleitung von zwei Youtubern“, so Raphaela Meißner. Ihre Ergebnisse präsentieren sie nach Abschluss des Projektes den anderen Klassen.