Wattenscheid-Mitte. Bei der Infoveranstaltung im Rathaus Wattenscheid stellt der Investor die Planung für den Toom-Baumarkt auf dem ehemaligen Aquella-Gelände vor.

In einer knappen Stunde war die Informationsveranstaltung zum neuen Toom-Baumarkt auf dem früherein Aquella-Gelände vorbei. Fragen und Anregungen der allerdings auch nicht eben zahlreich erschienenen Anwohner gab es kaum.

Gutachter, Wirtschaftsentwickler und politische Gremien sprachen sich grundsätzlich für die Ansiedlung auf der bereits über viele Jahre gewerblich genutzten Fläche aus. Und im Detail gab es sogar noch einige Zusagen zur Verbesserung der Gesamtsituation mit dem Bau des Baumarktes plus angeschlossenem Gartencenter, Bäcker im Eingangsbereich und Freisitz.

Christoph Grollmisch (M.), Projektleiter bei Toom, stellte mit Investor Björn Biermann (l.) und Gutachter Lothar Bondzio die Planung vor.
Christoph Grollmisch (M.), Projektleiter bei Toom, stellte mit Investor Björn Biermann (l.) und Gutachter Lothar Bondzio die Planung vor. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die niederländische Investorengruppe Ten Brink hat das 55.300 Quadratmeter große Gelände an der Berliner Straße 50 gekauft, Bauherr ist der Projektentwickler, die Wattenscheider Investment GmbH, die wiederum an Toom, eine Rewe-Tochter, vermietet.

Neue Ampel, neue Schaltung

Der Baumarkt soll 6600 Quadratmeter in Anspruch nehmen, das Gartencenter 2100. Durch die sogenannte „Kopferschließung“ werden die rund 390 Parkplätze vorn an der Berliner Straße liegen. Diese soll auf Kosten des Investors eine zusätzliche Ampel bekommen. Verkehrsgutachter Lothar Bondzio zeigte sich überzeugt, dass durch eine moderne Koordination der Ampelschaltung keine zusätzlichen Stopps für den Verkehr auf der Hauptverkehrsachse entstehen würden. Park-Suchverkehr in den Nebenstraßen sei angesichts der vorgesehenen Stellplatzzahl nicht zu erwarten.

„Eine Einfahrt über vier Spuren, wie jetzt, würde heute nicht genehmigt“, erklärte er, „und die Ampelsteuerung ist längst auch nicht mehr die jüngste.“

Anlieferung über die Steeler Straße

Die Anlieferung und Warenannahme soll im hinteren Bereich an der Steeler Straße über die bereits bestehende Zufahrt an der Hohensteinstraße erfolgen. Die Einfahrt muss dazu verbreitert werden, um die nötige freie Sicht über 70 Meter zu schaffen. Zwei Stellplätze an der Straße werden dadurch entfallen.

Die Zunahme des Verkehrs haben die Gutachter in zulässigen Größenordnungen prognostiziert. Der Kundenverkehr sorge an Werktagen für etwa 4000 An- und Abfahrten, an Samstagen für 5300, „dafür ist aber auch der Straßenverkehr schon schwächer.“ Zu Spitzenzeiten seien nachmittags 180 ein- und ausfahrende Kundenfahrzeuge zu erwarten. Geschäftszeiten sollen von 8 bis 20 Uhr, freitags bis 22 Uhr sein. Lieferfahrzeuge seien nur morgens zu erwarten. Es soll sich um etwa fünf Sattelzüge, fünf Lkw bis 7,5 Tonnen und fünf Fahrzeuge in der Größenordnung Mercedes Sprinter handeln.

Amt sagt Prüfung zu

Am Rande der Info-Veranstaltung gab es unerwartete Klagen von Anwohnern aus dem Bereich an der Steeler Straße. Denn die beschwerten sich über nächtlichen Betriebslärm durch die aktuellen Nutzer auf dem ehemaligen Aquella-Gelände. Sowohl Lutz Kelling, der Leiter des Bauordnungsamtes, sowie Björn Biermann für den Investor und Vermieter sagen daraufhin eine Überprüfung zu.

Als Bauzeit für den Markt kalkuliert der Investor ein Jahr.

Extra-Lärmschutz zum Parkplatz

Im Bereich der Hohensteinstraße machte Romann Ganz als Lärm-Gutachter eine geringe Überschreitung der zulässigen Werte aus. Hier im nördlichen Bereich wird eine Lärmschutzwand von 3,5 Meter Höhe zum Parkplatz hin gebaut.

Toom will hier etwa 70 Mitarbeiter beschäftigen, in der Hochsaison im Frühjahr etwa zehn zusätzlich.