Bochum-Dahlhausen/-Weitmar. Die evangelischen Gemeinden Dahlhausen und Weitmar schließen sich zusammen. Über die Gründe für die Fusion wurden nun die Mitglieder informiert.
Die evangelischen Ortsgemeinden Weitmar und Dahlhausen schließen sich zusammen. Das ist das Ergebnis zweier Gemeindeversammlungen. Beide Presbyterien wollen die Fusion sobald wie möglich. Alle Angebote sowie Häuser der „Alt-Gemeinden“ sollen auch zukünftig bestehen bzw. geöffnet bleiben. Auch die Gemeindebüros.
Ziel: Fusion zum 1. März 2020
Zum Ablauf der Fusion erklärt Ortspfarrer Andreas Menzel bei der Versammlung in Dahlhausen: „Schön wäre es, wenn wir das zeitnah zu den Presbyteriumswahlen am 1. März 2020 hinbekämen.“ Pfarrerin Ursula Borchert in Weitmar betont: „Wir besetzen das Gremium paritätisch mit Vertretern aus beiden heutigen Gemeinden“. Denn ein neues Leitungsgremium soll die zukünftige Gemeinde als Erstes bekommen.
Gute Zusammenarbeit seit Jahren
Zum zeitlichen Wunsch dämpfen beide jedoch die Erwartungen: Vor Frühsommer 2020 wird es nichts mit der Fusion und der Wahl, da weitere kirchliche Gremien sowie der Regierungspräsident in Arnsberg darüber entscheiden müssen.
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Die Besucher der Gemeindeversammlungen haben viele Fragen. „Zwischen den beiden Gemeinden gibt es keine geographische Grenze. Warum ist die Gemeinde Linden nicht dabei?“, fragt Lothar Litzenburger aus Dahlhausen. „Die Gemeinden im Südwesten arbeiten seit Jahren gut zusammen. Etwa bei den jeweiligen dienstlichen Vertretungen sowie bei Sonderveranstaltungen wie der ‘Sommerkirche’. Das wird zukünftig so bleiben“, antwortet Menzel.
Eppendorf-Goldhamme und Linden wollten nicht
Weitere Fragen zur Fusion folgen, über deren Entstehung die Pfarrer wie folgt berichten: „In der Region Südwest gibt es seit Jahren Kooperationsgespräche zwischen den Pfarrern und Mitgliedern der Leitungsgremien der Gemeinden Dahlhausen, Eppendorf-Goldhamme, Linden und Weitmar. Zuletzt mit Ziel einer großen Fusion“, erzählt Borchert. „Am Ende wollten das nur Dahlhausen und Weitmar. Die beiden anderen Gemeinde konnten sich leider keinen Zusammenschluss zum jetzigen Zeitpunkt vorstellen“, sagt Menzel.
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Zwei Stellen unbesetzt
Warum nun die Zweier-Fusion folgt, erklären beide auch: Die Gemeinden in Dahlhausen und Weitmar haben Not bei der seelsorgerlichen Versorgung ihrer Mitglieder. Die anderen weniger. Borchert: „Durch die Verabschiedung von Pfarrer Ingo Menzler im April 2018 ist in Dahlhausen die Stelle unbesetzt. Für Weitmar gilt dasselbe, nachdem Paul-Gerhard Böhringer im Juni 2019 in den Ruhestand ging.“
9180 Mitglieder
Die zukünftige Gemeinde hat aktuell 9180 Mitglieder: 4100 in Dahlhausen und 5080 in Weitmar. Sie wird drei Pfarrstellen haben.
Derzeit sind sie durch die Pfarrer Ursula Borchert (100 Prozent), Andreas Menzel (jeweils 50 Prozent Dahlhausen und Weitmar), Ulrike Menzel (50 Prozent) sowie Anja Sonneborn (50 Prozent) besetzt.
Sinkende Gemeindegliederzahlen lassen keine Wiederbesetzung im alten Umfang zu. Menzel ist seit 2012 mit jeweils 50 Prozent Pfarrer in beiden Gemeinden. Das verzahnte in der Vergangenheit inhaltlich, wie etwa die gemeinsame Kirchentagsaktion der Gemeinden im Juni diesen Jahres zeigte. Organisatorisch bedeutet seine heutige Stelle jedoch doppelte Pfarreiverwaltung. Die Leitungsgremien sehen deshalb mit der „kleinen“ Fusion die Chance, hier Entlastung zugunsten einer verbesserten Seelsorge zu schaffen.
Tür bleibt für die anderen Gemeinden offen
Superintendent Gerald Hagmann moderiert die Versammlungen. „Der Fusionsbeschluss beider Presbyterien lässt es zu, dass die beiden anderen Gemeinden später noch hinzutreten können“, ergänzt er. Beschlüsse gibt es nicht, da nur die Presbyterien nach der Kirchenordnung entscheidungsbefugt sind. Trotz aller Nachfragen der 90 Besucher (60 in Weitmar/30 in Dahlhausen) spricht sich niemand gegen den Zusammenschluss aus. Nun wird eine Steuerungsgruppe mit je drei Vertretern aus beiden Gemeinden die Aufgaben für das Zusammengehen abarbeiten.