Bochum-Dahlhausen. Den zweiten Wandergottesdienst veranstaltete die evangelische Gemeinde Bochum-Dahlhausen. Dabei wurde vier Mal Station im Stadtteil gemacht.

Dutzende Gläubige durchwanderten ihren Stadtteil und feierten dabei an vier Stationen Gottesdienste zum Thema „Bäume“: So gestaltete die evangelischen Gemeinde Dahlhausen im Rahmen der Sommerkirche mit „Gartengeschichten“den zweiten Wandergottesdienst.

Pfarrerin Anja Sonneborn organisierte ihn mit einem vierköpfigen Team und mehreren Helfern. Zwei Stunden lang gingen die Besucher bei sommerlichen Temperaturen gerne mit. Die Pfarrerin war am Ende begeistert: „Mit so vielen Leuten hatte ich nicht gerechnet. Das war klasse!“

Sehr zufrieden waren auch die Besucher. „Ich finde es immer schön, Gott draußen in der Natur zu feiern und vor allem dort zu singen“, erklärte Maria Tischlik aus der katholischen Liebfrauen-Gemeinde Linden. „Deshalb bin ich hier gerne dabei, ebenso wie bei der Fronleichnam-Prozession“, so die Seniorin.

Abendmahlsfeier an der Kindertagesstätte

„Ich dachte nicht, dass wir unterwegs so ausführlich Gottesdienst feiern. Aber das war sehr gut“, erklärt Ekkehard Picclum aus Weitmar. Besonders beeindruckte den Bochumer die Abendmahlsfeier am Ende auf dem Außengelände der evangelischen Kindertagesstätte an der Gaußstraße. Picclum: „Das Abendmahl in dieser Form mit Brot und Trauben zu feiern, kannte ich noch nicht. Das war etwas Besonderes, weil es mir im Kreis ein gutes Gemeinschaftsgefühl gab.“

Pfarrerin Anja Sonneborn (links) beim Wandergottesdienst in Dahlhausen.
Pfarrerin Anja Sonneborn (links) beim Wandergottesdienst in Dahlhausen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Wanderer feierten vier Gottesdienste entlang der Strecke. Pfarrerin Sonneborn eröffnete den Reigen in der Lutherkirche mit einer Andacht zur Symbolik der Bäume für die Menschen. „Die ,Dorf-Linde’ war in historischen Zeiten ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Den Wald sah man hingegen als einen gefährlichen Ort an“, berichtete sie. Letzteres habe sich seit der Romantik geändert. „Wir sehen den Wald seitdem als Erholungsort für unsere Seele an“, so die Pfarrerin.

Weitere Andachtsorte entlang der Strecke

Weitere Andachtsorte waren eine Wiese auf der Grünanlage Am Hedtberg, der Kindergarten und die St.-Engelbert-Kirche. Frank Bette vom „Liturgischen Ausschuss“ der Gemeinde schloss die Türen auf und die Mikrofone an, um die Gäste in ökumenischer Verbundenheit willkommen zu heißen.

Annäherung an den Glauben in der Ökumene

„Das war eine schöne Geste und ein Zeichen der Annäherung im gemeinsamen Glauben“, meint Frank Drenhaus. Der Katholik lebt selbst Ökumene, da seine Frau Birgit evangelisch ist. Manuela Schalla aus Epppendorf war die Gemeinschaft während der Wanderung besonders wichtig. „Ich bin mit vielen netten Leuten ins Gespräch gekommen“, erzählt sie. „Total schön“, fand sie diese Form von Gottesdienst im Freien auch für sich selbst. „Meine Seele hat richtig Kraft getankt“, strahlt sie mit Blick darauf, dass für sie nach dem Wochenende der Arbeitsalltag wieder beginnt.