Bochum. Der fast 150 Jahre alte Stadtpark soll wieder besser gepflegt werden. Zuletzt stand aus Kapazitätsgründen die Verkehrssicherung im Vordergrund.
„Die Zustände sind unhaltbar“, ärgert sich ein Anwohner des Alten Stadtparks und meint den sichtbaren Wuchs von Wildkraut hier und da, sogar unter neu gepflanzten Jungbäumen. „Bochums Wohnzimmer verkommt.“ Auch viele Wege würden gar nicht mehr gut aussehen.
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Der fast 150 Jahre alte Stadtpark ist einer der beliebtesten, erhabensten und wertvollsten Orte der ganzen Stadt. Die 32 Hektar große Fläche wird von allen Generationen rege genutzt, nicht nur im Sommer. Der uralte Baumbestand ist sagenhaft, die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten groß . Aber tatsächlich ist der unter Denkmalschutz stehenden Park an manchen Stellen etwas angeschmuddelt: Bänke sind verbraucht, Mülleimer erneuerungswürdig, Randsteine und uralte Steinterrassen wie zum Beispiel am ehemaligen Dahliengarten an der Bergstraße unschön überwuchert.
„Wir haben jetzt richtig tief Luft geholt und wollen jetzt wieder loslegen“
Das soll jetzt aber bald anders, besser aussehen. „Jetzt haben wir zwei Jahre lang mehr Wert auf die Verkehrssicherung der Flächen gelegt, damit jedem, der den Park besucht, nichts passiert“, sagt Dieter W. Hartwig, Leiter des Grünflächen- und Umweltamtes.
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Er meint damit zum Beispiel die Beseitigung von Astbruch, Kaninchenlöchern und Stolperfallen. Künftig werde man sich aber wieder mehr der Pflege, Sanierung und Verschönerung widmen, meint Hartwig. Der Beseitigung von Unterhaltungsrückständen. „Wir haben jetzt richtig tief Luft geholt und wollen jetzt wieder loslegen“, verspricht Hartwig.
Martin Buschman, Sachgebietsleiter im Grünflächenamt, kennt den Stadtpark wie nur wenige. Auch er räumt ein: „Wir können aktuell die erforderliche Unterhaltung nicht gewährleisten, um dem optischen Anspruch im Detail zu genügen, aber die Verkehrssicherheit ist gegeben.“ Er kündigt aber auch an, dass noch in diesem Jahr mit der Sanierung von Gehwegen im nördlichen Bereich (nahe Gudrunstraße) begonnen werde. Eine Million Euro stehen bereit, um Parkwege in allen sechs Stadtbezirken in Ordnung zu bringen. Im nördlichen Stadtpark sollen die Wege mit einer rötlichen Ascheschicht belegt werden.
2026 wird der Stadtpark 150 Jahre alt
Anspruchsvoller wird die Sanierung von Wegen, die besonders abschüssig sind und auf denen deshalb Ausschwemmungen nach Niederschlägen drohen. Zahlreiche dieser Wege weisen solche Schäden auf. Einige sind bereits neu asphaltiert und mit rotfarbenem Natursteinsplit und Epoxidharz versehen worden. Auch weitere neue Abfalleimer werden aufgestellt.
Hartwig: „Vor dem Hintergrund, dass wir 2026 das 150-jährige Jubiläum des Parks und 2027 die Internationale Gartenausstellung des Regionalverbandes Ruhrgebiet haben, sind wir bemüht, die entsprechenden Gelder im Haushalt bereitzustellen.“ Die Stadt werde alle möglichen Fördertöpfe nutzen und das Geld für die Instandsetzung, Verschönerung und Sanierung dieser „altehrwürdigen Parkanlage“ einsetzen. Sie soll an der IGA 2027 teilnehmen.
Zuletzt war nur relativ wenig Geld in den Stadtpark investiert worden. In den Jahren 2016 und 2017 waren es gerade einmal rund 350.000 Euro.
Was hat der verwunschene Rosengarten nicht schon alles erlebt!
Beispiel Rosengarten: Was hat dieser verwunschene Ort, in dem auch heute noch der fast 100 Jahre alte Jungmädchenbrunnen mit seinen Wasserspielchen die verweilenden Spaziergänger beglückt, alles erlebt an gesellschaftlichen Ereignissen! Er soll nicht zuletzt stiller Zeuge unzähliger Eheversprechen und Verlobungen sein. Die Stadt will auch an diesem historischen Ort noch kräftig Hand anlegen und vieles wieder schöner herrichten. Hier soll der Charakter des Gartens wie in einer Zeitreise zurück in den Ursprung versetzt werden“, sagt Stadtpark-Kenner Buschman.