Bochum. . Der Stadtpark erhält rote Wege. Nach und nach wird Bochums grüne Oase auch mit modernen Bänken, Abfalleimern und neue Bäumen aufgefrischt.
Kaputte und ausgespülte Wege, abbröckelnde Randsteine, rostige Geländer, gesprungene Steinplatten, angeschmuddelte Bänke – das sind nur einige Verfallsmängel, die sich im altehrwürdigen Stadtpark angehäuft haben. Das wird jetzt nach und nach anders. Künftig sollen alle Wege wieder tipptopp in Schuss sein und eine rötliche Färbung haben. Außerdem gibt es neue Bänke, Mülleimer, Geländer, Beete und natürlich auch neue Bäume.
„Der Stadtpark ist ein für Bochum wichtiges Gartendenkmal“, betont Andrea Baltussen vom Umwelt- und Grünflächenamt. Vor einigen Tagen haben sie und ihre Mitstreiter mit der Mammutaufgabe begonnen. Eine Tiefbaufirma aus Herne ist gerade dabei, die Zuwegung zum „Rosengarten“ von der Klinikstraße aus zu erneuern. Auf knapp 900 Quadratmetern Fläche entsteht auf grobem Schotter eine rote Asphaltschicht mit Natursteinsplit. Später sollen an allen Stellen des Stadtparks, die eine Steigung haben, solche wasserableitenden Asphaltbelege eingebaut sein. Auf ebenen Wegen wird nach und nach auf einer Schottertragschicht eine wasserdurchlässige Dolomitsanddecke aufgetragen, die ebenfalls rötlich ist. Am Ende sollen mehr als 46.000 Quadratmeter Wegenetz auf diese Art saniert werden.
Planungen stützen sich auf Gutachten einer Landschaftsarchitektin
Im kommenden Januar beginnt ein weiterer Schritt. Dann werden acht Bäume eingepflanzt: drei Buchen, zwei Eichen, zwei Zierkirschen und eine Linde. Hinzu kommen zunächst einmal 18 diebstahlgesicherte Bänke in den Farben Weiß und Natur sowie 14 anthrazitfarbene Abfallbehälter. Speziell im Rosengarten werden außerdem das gelb und rosa blühende Fingerkraut angepflanzt, die metallene Pergola entfernt und ein vergammeltes Geländer saniert.
Das Umwelt- und Grünflächenamt stützt seine Planungen auf das Gutachten der Wuppertaler Landschaftsarchitektin Susanne Weisser. Sie hat den Stadtpark, der seit 1990 unter Denkmalschutz steht, intensiv analysiert und seine vielseitige Geschichte freigelegt. Diese früheren Zustände will die Stadt wieder herstellen. Der Rosengarten zum Beispiel soll sich wieder an die 50er Jahre anlehnen.
Zehn-Jahres-Projekt
Bis alles fertig ist, dauert es aber noch lange. Andrea Baltussen spricht von einem Zehn-Jahres-Projekt. Hintergrund: 2026 feiert der Stadtpark sein 150-jähriges Bestehen.
In diesem Jahr hat die Stadt für die Stadtpark-Sanierung 250.000 Euro bereitgestellt, für die nächsten beiden Jahre je 200.000 Euro. In dem 1876 als englischer Landschaftsgarten angelegten Park stehen 1219 Bäume, vor allem Buche, Ahorne, Eichen und Eschen.