Bochum. Nach den Teerfunden in Bochum hat die Stadt die betroffene Böschung abgesperrt. Neue Proben haben bestätigt: Es handelt sich um Zechen-Altlasten.

Das Rätsel um die schwarzen Flecken in Hiltrop scheint gelöst. „Es handelt es sich um Steinkohlenteer, der einen hohen Anteil an polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) enthält, die bei der Verkokung von Steinkohle entstehen“, teilte am Dienstag die Stadt Bochum mit. Die Böschung wurde zunächst notdürftig abgesperrt.

Eine schwarze Masse, die aus einem Hang auf dem ehemaligen Zechengelände Constantin sickert, beunruhigt seit Wochen Anwohner und Spaziergänger, darunter viele Hundehalter. Ein WAZ-Leser hatte auf die Flecken auf dem Weg Im Brennholt sowie zähflüssige Ablagerungen an Pflanzen und Mauern hingewiesen. Die CDU will in einer aktuellen Anfrage an die Verwaltung wissen, ob Gefährdungen für Menschen, Boden und Luft bestehen.

Schilder warnen vor dem Verzehr der Brombeeren

Die Stadt zog vor zwei Wochen neue Proben in dem Landschaftsschutzgebiet (die letzten stammen aus 2017). Nunmehr liegen die Laborergebnisse vor. „Sie entsprechen unseren Erwartungen“, sagt Sprecherin Charlotte Meitler. Von Beginn an war die die Verwaltung an dem einstigen Kokerei-Standort von „zechentypischen Altlasten“ ausgegangen, die bei anhaltend hohen Temperaturen an die Oberfläche treten.

PAK gelten in einigen Stoffverbindungen als krebserzeugend. In diesen Tagen wurden deshalb die ersten Sicherungen vorgenommen. An der betroffenen Böschung wurde Flatterband gespannt. Warnbaken wurden aufgestellt. „Der Verzehr von Brombeeren ist aufgrund der Bodenbelastung im Untergrund nicht gestattet“, warnen Hinweisschilder an den Büschen.

Besitzer soll „Gefahrenabwehr“ vornehmen

„Seitdem wir von den Austritten wissen, kontrollieren wir täglich vor Ort“, ergänzt Charlotte Meitler. Wird neuer Teer sichtbar, werde er abgetragen und die Stellen mit Sand abgestreut. Der Zugang zur Böschung ist aber weiterhin frei.

Ob und was mittelfristig in Hiltrop geschehen soll, ist offen. „Wir haben den Besitzer des Geländes schriftlich dazu aufgefordert, Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten“, erklärt die Stadt. Der zeigte sich am Dienstag gegenüber der WAZ kooperativ: „Natürlich komme ich der Forderung nach, so weit das möglich ist.“ Große Teile des Geländes seien aber erst im vergangenen Jahr gründlich gereinigt worden.