Stiepel. . Vier Tage lang wird in Stiepel rund um die Dorfkirche die traditionelle Fliegenkirmes gefeiert. Auch eine Neuheit ist unter den Fahrgeschäften.

„Das Besondere an der Fliegenkirmes ist ihre lange Geschichte“, weiß Sven Berger von Bochum Marketing. Im Jahre 1008 habe das mittlerweile fest etablierte Fest zum ersten Mal stattgefunden, anlässlich der Gründung der Dorfkirche. Damals wurden Kirchweihen schließlich stets groß gefeiert. Vom 21. bis 24. September gibt es in diesem Jahr also die 1010. Auflage der Fliegenkirmes. Die Buden reihen sich dann traditionell rund um die Stiepeler Dorfkirche an der Brockhauser- und Nettelbeckstraße.

Dass es die Kirmes schon so lange gibt, hänge auch mit der Kirche zusammen, die einen großen Teil der Fläche zur Verfügung stellt und sogar mit einem Bierwagen vertreten ist. „Anfangs habe ich mich auch gefragt, wie Kirche und Kirmes zusammenpassen. Aber ein Pfarrer erklärte mir, dass Christen fröhliche Menschen sind, die gern feiern. Außerdem gehe es beim Glauben auch nicht darum, Menschen einzuengen“, so Sven Berger. Noch heute hat die Kirmes für die Leute eine herausragende Bedeutung. „Viele ehemaligen Stiepeler kommen für die Kirmes extra in ihre Heimat, egal wohin es sie mittlerweile verschlagen hat.“

Umleitungen im Busverkehr

Wegen der Fliegenkirmes kommt es natürlich zu Straßensperrungen. Deshalb müssen die Busse der Bogestra-Linien CE31, 356, 370 und Einsatzwagen in Fahrtrichtung Stiepeler Dorfkirche ab sofort bis Dienstagabend (25.), circa 20 Uhr, umgeleitet werden. Die Haltestellen Vorm Felde und Stiepeler Dorfkirche werden an die Schulbushaltestelle in der Straße „Vorm Felde“ verlegt.

Die Bogestra verweist bei Fragen auf das kostenpflichtige Servicetelefon unter der Rufnummer Tel. 01806/ 50 40 30.

Viele der Aussteller dürften den Besuchern noch aus den Vorjahren bekannt sein. „Wir wollen die Treue belohnen und haben viele Betreiber, die aus der Umgebung kommen. Gleichzeitig versuchen wir aber auch immer, neue Angebote aufzutreiben.“ Dazu zähle in diesem Jahr auch der „Kessel-Tanz“, der sein Debüt auf der Fliegenkirmes feiert. 14 Mal in der Minute werden die Passagiere in dem Fahrgeschäft im Kreis gedreht und auf- und abgeschaukelt, verspricht die Ankündigung. Insgesamt wird es 40 Attraktionen geben.

Um den Namen der Kirmes ranken sich verschiedene Theorien. Eine Erklärung ist, dass zu dieser Jahreszeit die lästigen Fliegen verschwunden sind und so die Schlachtung erleichtert wird. Passend dazu stellt der Rassegeflügelzuchtverein Phönix Stiepel wieder rund 100 Tiere beim Viehmarkt aus.

Höhenfeuerwerk zum Abschluss

Offiziell wird die Kirmes am Samstag um 11 Uhr mit dem Fassanstich an der Drachenschänke der Familie Prinz eröffnet, wie in jedem Jahr geht es aber schon am Freitag um 16 Uhr los. Dann ist eine Stunde lang „Happy Hour“, also zwei Fahrten zum Preis von einer. Am Sonntag und Montag startet die Kirmes um 14 Uhr. Das Ende der Fliegenkirmes wird mit einem Höhenfeuerwerk am Montagabend um 22 Uhr begangen. Schluss ist am Freitag, Samstag und Montag um 24 Uhr, am Sonntag zwei Stunden früher um 22 Uhr.