Bochum-Langendreer. Alfred Klöpps Markthalle fasst langsam Fuß in Bochum-Langendreer. Er setzt auf viele kleine Händler und Treffpunkt-Charakter des Cafés.
Vor einigen Monaten hat Alfred Klöpp das erste Mal aus dem Schaufenster im Erdgeschoss der Alten Bahnhofstraße 179 geguckt – und nicht viel gesehen. „Es hat Bewegung draußen gefehlt. Das tat schon weh“, sagt der Besitzer der Immobilie. Ihm liegt etwas an Langendreer und insbesondere an dem Gebiet um den Alten Bahnhof – deswegen hat er auch den Entschluss gefasst, die Fläche nicht wie in den Jahren zuvor an einen Mieter abzugeben, sondern eine Markthalle daraus zu machen. Ihr Name verrät schon viel über das Konzept: „Lebensmittelpunkt“.
Gut die Hälfte der Standorte ist vergeben
Viele Stunden Arbeit später steht der 49-Jährige in seiner vor etwa einem Monat eröffneten Markthalle. Als „fertig“ kann sie noch nicht bezeichnet werden, aber das ist in diesem Fall auch gar nicht schlimm. Es zeigt vielmehr, dass Alfred Klöpp immer noch neue kleine oder größere Ideen parat hat, die bald umgesetzt werden sollen. Hier und da ist die Ladenfläche noch unbestellt, da noch nicht alle Händler an ihrem Platz stehen. Außerdem gibt es auch noch nicht vergebene Standorte. 15 sind es insgesamt, gut die Hälfte ist belegt. „Mittlerweile sind schon einige Interessierte vorbeigekommen. Man könnte etwa auch einen Stand auf mehrere Kleinsthändler aufteilen. Mal sehen, was sich ergibt“, sagt Alfred Klöpp.
Zweck: sozialer Treffpunkt
Doch der Verkauf steht streng genommen nicht im Mittelpunkt der Halle. „Ich wollte Lebendigkeit ins Stadtteilzentrum zurückbringen.“ Da es in der Ecke keine Möglichkeit mehr gab, Lebensmittel zu kaufen, war das der erste Anhaltspunkt für einen neuen Aufenthaltsort in Langendreer. Empfangen wird die Kundschaft jedoch in Bäckerei- und Caféatmosphäre. Gemütlich wird es zwischen einer Vielzahl an Tischen und Bänken, einem gut bestückten Bücherregal und aufmerksamen Mitarbeiterinnen. Nach dem Marktbesuch kommen zum Beispiel einige auf einen Kaffee vorbei, bleiben zum Unterhalten.
Produkte sollen von guter Qualität sein
„Es läuft an“, kann Alfred Klöpp mittlerweile sagen – obwohl gerade noch viele potenzielle Kunden im Urlaub sind. Neben dem Verkauf der Bäckerei Backbord lohnt sich schließlich auch, einen genaueren Blick in den hinteren Teil der Halle zu werfen. Dort steht etwa seit dieser Woche die Verkaufsfläche von muesli.de.
Der Bio-Onlinehändler verkauft auch vereinzelt in Markthallen. Ein ganz persönlicher Stand ist das große Thekenrechteck im Zentrum der Halle: Hier gibt es spanische Spezialitäten. „Ich habe einige Zeit in Spanien gelebt. Hier verkaufe ich das, was ich selber kenne und gut finde.“ Darunter fallen zum Beispiel Olivenöl aus Andalusien und spanischer Wein. Insgesamt ist es Alfred Klöpp wichtig, qualitativ hochwertige Produkte anzubieten.