Bochum-Werne. Am 21. September begeht der Chor sein Jubiläum im Erich-Brühmann-Haus. Er blickt auf erfolgreiche, aber auch turbulente Zeiten zurück.

Für den Männergesangverein Einigkeit steht ein weiterer erfolgreicher Konzertabend an, dieses Mal in ganz eigener Sache: Der Chor feiert am 21. September sein 140-jähriges Bestehen. Dass der Abend keine Flaute wird, kann der Vorsitzende Dieter Schoss mit ziemlicher Sicherheit voraussagen: „Unsere Konzertsäle sind immer voll. Irgendwas machen wir richtig!“ Scheint so, schließlich zeigt das Jubiläum, dass der Chor selbst schwierige Zeiten gut überstanden hat. Etwa 100 Karten hat er auch für das Konzert im Herbst bereits verkauft.

Verein übersteht auch schwierige Zeiten

Ein Höhepunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte: Der MGV Einigkeit gibt 2018 ein gemeinsames Konzert mit dem Kölner Sinfonieorchester „The Chambers“.
Ein Höhepunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte: Der MGV Einigkeit gibt 2018 ein gemeinsames Konzert mit dem Kölner Sinfonieorchester „The Chambers“. © MGV Einigkeit

„Besonders prägnant in der Historie des Vereins sind die beiden Weltkriege“, sagt Dieter Schoss. „Der Chor ist immer wieder aufgestanden.“ Vor Endes des Zweiten Weltkriegs hat die Chorarbeit geruht, da alle Sänger eingezogen worden waren. Doch bereits drei Monate nach Kriegsende konnten die Proben des damals noch als MGV Eintracht bekannten Chors wieder aufgenommen werden, die in ein Konzert Anfang Dezember 1945 gemündet waren. Der Reinerlös wurde dem Wiederaufbau der evangelischen Kirche in Werne gespendet.

Gemeinsame Konzerte in jüngster Zeit

1976 wurde aus dem MGV Eintracht und dem ebenfalls in Werne ansässigen MGV Concordia die heute noch bestehende Chorgemeinschaft „MGV Einigkeit 1879 Bochum-Werne“. Etwas holprig wurde es um die 2010er-Jahre herum, da der Verein umziehen musste und es personelle Wechsel gab. 2014 sprang schließlich kurzfristig Jürgen Dwuletzki als Chorleiter ein – und blieb. Mit ihm gestaltete der Chor etwa das Konzert mit Sängerin Kathy Kelly oder den gemeinsamen Auftritt mit dem Kölner Sinfonieorchester „The Chambers“.

Sänger helfen sich auch im Alltag

Was den Verein heute ausmacht, ist laut Dieter Schoss das Zusammengehörigkeitsgefühl, das unter den Sängern herrscht. „Wenn ein Umzug oder Gartenarbeit anstehen, helfen wir uns selbstverständlich“, sagt er. Außerdem sei die montägliche Probe nicht nur Probe, sondern immer verbunden mit einem gemeinsamen Bier im Anschluss. Die ist laut Dieter Schoss übrigens immer gut besucht: Bei 28 aktiven Sängern finden sich beim Üben um die 25 ein.

Öffentlichkeitsarbeit ist besonders wichtig

Was der Verein außerdem in 140 Jahren Vereinsgeschichte gelernt hat, ist Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitsingaktionen „Sing’ mit uns“ seien etwa besonders beliebt und motivierten auch die Männer auf der Bühne. „Es fühlt sich einfach gut an, wenn 300 bis 400 Leute ,Zugabe!’ rufen.“ Das Publikum stammt übrigens nicht nur aus Werne. Viele Leute kommen aus Witten, Herne oder Lüttgendortmund, um dem Chor zu lauschen.