Wattenscheid-Südfeldmark. Die Besucher sind nur noch genervt: Je besser das Wetter, desto vermüllter wird der „Monte Schlacko“ nach Grillfeiern im Freien hinterlassen.
Es nervt. Spaziergänger mit oder ohne Hund und Anwohner melden immer wieder, vor allem montags: „Der ,Monte Schlacko’ ist vermüllt“, heißt es dann. Grillreste, Plastikbesteck, Asche. Aufgerissene Abfalltüten, die teilweise nicht in die vorhandenen Mülleimer passen oder achtlos daneben gelegt wurden. Das freut lediglich Vögel wie Elstern und Rabenkrähen sowie Nagetiere, die auf der Suche nach Essbarem die Hinterlassenschaften nur noch weiter im Naherholungsgebiet verteilen.
Neue Grillstellen sind hinzugekommen
Wäre es nicht so ärgerlich, käme einem der filmische Querweis „...und montags grüßt das Monte-Tier“ in den Sinn. Auch Manfred Möwert (70) versteht das Verhalten mancher Besucher einfach nicht: „Jeder kann doch hier gerne grillen, aber warum nimmt man seinen Müll nicht mit, hinterlässt die Wiesen ständig so verdreckt?“ Mit seinem Hund ist der Wattenscheider häufig auf dem Monte Schlacko unterwegs, ist in der Gegend aufgewachsen und muss feststellen: „Am Wochenende sind sogar neue Grillstellen hinzugekommen.“
Brandgefahr ist aktuell hoch
Möwert zeigt eine verbrannte Stelle mit Ascheresten im bewaldeten Bereich zum Wellenfreibad hin – in unmittelbarer Nähe des massiven Wurzelwerks eines lange umgestürzten Baumes. Gerade während der aktuellen Hitze- und Trockenphase nicht ungefährlich, wie Stadtsprecher Thomas Sprenger zu bedenken gibt: „Momentan ist ganz besondere Vorsicht geboten. Die Brandgefahr ist vor allem unter Bäumen groß.“
Die ewige Problematik – seit Jahren melden Bürger mittlerweile immer wieder Missstände und schicken Fotos an die WAZ-Redaktion – habe man bei der Stadt fest im Blick, so Sprenger. „Wir werden auch weiterhin kontrollieren, insbesondere in der Sommerzeit.“ Nicht nur der Stadtsprecher wünscht sich allerdings ein bewussteres Verhalten der Besucher: „Wir möchten noch einmal an jeden Bürger appellieren – ohne gehobenen Zeigefinger: Sorgen Sie mit dafür, dass die Grünanlage sauber bleibt.“
Bürger fordern mehr Kontrollen
Genauso drücken es zwei Spaziergänger aus, die mit ihren Hunden eine Runde drehen. Man müsse den „Monte“ einfach so verlassen, wie man ihn auch vorgefunden hat oder vorfinden möchte. Doch auch bessere Kontrollen werden gefordert: „Man kann die Griller doch höflich auffordern, ihre Abfälle anschließend wieder zu entfernen und gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen.“
Bürgerin regte Toiletten an
Das Aufstellen der vier mobilen Toiletten ging „auf eine konkrete Anregung einer Bürgerin während des Stadtputzes zurück“, informierte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD).
Der „Monte Schlacko“ in der Südfeldmark liegt zwischen der Sommerdellen, Moltke- und Märkische Straße. Im Gegensatz zum Stadtgarten Wattenscheid und Stadtpark Bochum ist das Grillen auf der hügeligen Grünanlage erlaubt.
Ein Grillverbot, dass nach wiederkehrenden Verstößen als letzte Maßnahme von CDU und UWG/Freie Bürger angeregt wurde, fand keine Mehrheit. Der Rat der Stadt Bochum stimmte dagegen. Die ständige Vermüllung soll anders abgewendet werden. An allen Zugängen sollen Poller errichtet werden, um das Befahren mit Autos – auch das wurde mehrfach beobachtet und gemeldet – zu unterbinden. Ebenfalls sollen Aschebehälter installiert und die vorhandenen Müllbehälter angepasst oder durch neue ersetzt werden – ähnlich wie am Ümminger See in Langendreer. Wann genau dies geschehen soll, ist laut Stadt noch nicht bekannt. Sprenger: „Aktuell wird geprüft, welche Behälter aufgestellt werden können. Wir hoffen natürlich, es möglichst zeitnah umzusetzen.“
Mobile Toiletten sind jetzt verankert
Bereits aufgestellt haben die Stadt und der USB Bochum vier mobile Toiletten am Rande der großen Wiese direkt am Ende des Weges, der an der Märkischen Straße beginnt und hinauf zum Monte Schlacko führt. Einige Unverbesserliche warfen eine der Kabinen um. Sarina Bühmann, Unternehmenskommunikation USB, nennt die Lösung: „Die Toiletten sind jetzt verankert und werden jeden Montag und Donnerstag geleert und kontrolliert.“ Eine zusätzliche Kontrolle habe am Dienstag (30.) stattgefunden: „Es war alles in Ordnung.“