Bochum-Ehrenfeld. Die Stadt erneuert den Kanal in der Friederikastraße in Bochum-Ehrenfeld. Dadurch kommt es über zehn Monate abschnittsweise zu Vollsperrungen.

Mit Verkehrsbehinderungen müssen Anwohner im Ehrenfeld im nächsten Jahr rechnen. Die Stadt baut einen neuen Kanal in der Friederikastraße; das wird nicht ohne Vollsperrungen möglich sein.

Bereits 2015 war die Friederikastraße in der Verlängerung Richtung Weitmar nicht befahrbar, weil wegen der Renaturierung des Marbachs der Kanal in der Friederika-/Kulmer Straße Sperrungen nötig waren; diese Maßnahme strapazierte die Nachbarn weit über ein Jahr.

Kanal teils über 100 Jahre alt

Der vorhandene Kanal im neuen Abschnitt Richtung Universitätsstraße stammt aus den Jahren 1905, 1924 und 1925. Bei Untersuchungen wurden starke bauliche Mängel festgestellt. So wird es einen neuen Mischwasserkanal geben, der in der vorhandenen Trasse – in der Straßenmitte zwischen Gabelsberger Straße und Thürmer-Saal – verlegt wird.

Die Kanalerneuerung wird in offener Bauweise erfolgen, das Tiefbauamt verwendet größere Rohre als die vorhandenen. Die Verwaltung informierte die Bezirksvertretung Mitte in ihrer jüngsten Sitzung über die Pläne. Im Zuge des Baus werden auch die Anschlüsse in den Kreuzungen Gabelsberger- und Stolzestraße erneuert. Die Stadtwerke verlegen zeitgleich zum Kanalbau neue Leitungen.

Auch Nebenstraßen werden geschlossen

Die Friederikastraße wird abschnittsweise zwischen der Gabelsberger Straße und dem Schulze-Delitzsch-Weg gesperrt. Einmündende Nebenstraßen werden im Zuge der wandernden Vollsperrung ebenfalls komplett geschlossen. Dabei will die Stadt darauf achten, dass von den nördlich angrenzenden Straßen jeweils nur eine dicht gemacht wird.

Buslinie 394 von Umleitungen betroffen

Von den Vollsperrungen und Umleitungen durch den Kanalbau Friederikastraße ist auch eine Buslinie der Bogestra betroffen, die 394. Sie durchquert die Friederikastraße zwischen Weitmar und Innenstadt und schwenkt über die Universitätsstraße zum Bahnhof.

Die konkrete Planung der Ausweichstrecken und Ersatzhaltestellen liegt noch nicht vor und wird bei der Bogestra noch erstellt, wie Sprecher Christoph Kollmann auf Anfrage erklärte.

Im Anschluss an die Kanalmaßnahme bekommt die Friederikastraße zwischen Gabelsberger Straße und Thürmer Saal eine neue Fahrbahn. Weil die Straßenbreite aber aus Arbeitsschutzgründen für eine halbseitige Sperrung nicht ausreicht, werden auch die Asphaltierungen unter Vollsperrung vorgenommen.

Aus beiden Fahrtrichtungen wird auf die Sperrungen hingewiesen. Umleitungen sind großräumig geplant über Königsallee, Oskar-Hoffmann- und Universitätsstraße sowie in Gegenrichtung. Für Fußgänger bleibt die Baustelle auf beiden Seiten passierbar; die Gehwege werden nicht aufgerissen.

Baustart Anfang nächsten Jahres

Das Tiefbauamt will im ersten Quartal nächsten Jahres beginnen und rechnet mit einer Bauzeit von zehn Monaten. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Die Mittel sind bereits im Haushalt 2019 eingeplant.

Im Bezirk fragte Elvira Rühlemann (SPD) nach möglichen Beiträgen, die auf die Anlieger zukommen können. Michael Kammler vom Tiefbauamt erklärte, das werde noch geprüft.