Bochum-Innenstadt. Die Stadt Bochum strebt seit mehr als zwei Jahren eine bessere Versorgung Obdachloser an. Für wohnungslose Frauen bahnt sich nun eine Lösung an.

Die Stadt strebt seit über zwei Jahren eine bessere Versorgung Obdachloser an. Für wohnungslose Frauen bahnt sich eine Lösung an.

So ist die Idee, das Haus Uhlandstraße 8a mittelfristig für Frauen ohne Obdach umzubauen. Derzeit ist dort noch eine Flüchtlingsunterkunft mit einem Platzangebot für 52 Personen. Der Planungsausschuss hat es in seiner Sitzung zur Kenntnis genommen, nach den Ferien beraten weitere Gremien und im September der Rat. Stimmt die Politik dem Vorhaben zu, kann die Verwaltung einen konkreten Plan erstellen.

Haus bis Oktober 2020 angemietet

Stadtsprecher Peter van Dyk: „Die Sozialverwaltung erklärt nun, dass sie danach mit der Umsetzung beginnen kann. Dazu gehört auch, nach Alternativobjekten für die jetzigen Bewohner zu suchen.“ Denn bislang gilt: Das Haus ist bis Ende Oktober kommenden Jahres für ausländische Flüchtlinge angemietet.

Wenn es neue Bleibe für Frauen werden soll, müsste die Stadt für die Flüchtlinge neue Adressen finden. Denn es hat sich gezeigt, dass eine gemeinsame Unterbringung von Geflüchteten und Obdachlosen zu Konflikten führt.

Selbstständiges Leben ist das Ziel

Das neue Konzept der Obdachlosenarbeit sieht vor, Menschen ohne Wohnung nicht länger nur zu „verwahren“, sondern ihnen Unterstützung zu leisten.

Ziel soll sein, bestenfalls ein selbstständiges Leben im eigenen Wohnraum zu ermöglichen.

Aktuell sind 245 obdachlose Menschen (Stand 3. Juni 2019) in Bochumer Übergangseinrichtungen für geflüchtete“ untergebracht.

Projekt „Frauen-Zimmer“

Das Projekt steht unter dem Namen „Frauen-Zimmer“. Und damit ist beabsichtigt, die Diakonie Ruhr Bochum mit ins Boot zu holen. Die will mir vier Plätzen wohnungslosen Frauen ein unterstütztes Angebot machen. Zur Beratung und Betreuung soll ein fester Personalstamm aus Sozialarbeit, Hauswirtschaft und Heimverwaltung gesichert werden. Zudem sind ärztliche Sprechstunden für die Bewohnerinnen geplant. Finanziert werden soll dies über das Ambulante Betreute Wohnen des Landschaftsverbandes.

„Frauen in Not“ zieht um

Gleichzeitig könnte die Beratungsstelle „Frauen in Not“ von der Hans-Böckler-Straße 28 in die neuen Räume an der Uhlandstraße verlegt werden. Die Innere Mission-Diakonisches Werk Bochum als Träger würde dann Anlaufstelle für Frauen mit Wohnproblemen sein und die Angebote für Obdachlose in Bochum weiterentwickeln. Dadurch erführen die Bewohnerinnen Beratung, Unterstützung und Begleitung.

Nach dem Umbau ist geplant, die Beratungsstelle im Erdgeschoss unterzubringen, so dass Wohnraum für 25 allein lebende Frauen entstünde, die bislang in Übergangseinrichtungen leben.

Angespannter Wohnungsmarkt

Die Verwaltung betont, dass der Bochumer Wohnungsmarkt derzeit sehr angespannt sei, erst recht, wenn für obdachlose Menschen etwas gesucht wird. „Von Seiten des Amtes für Soziales erscheint das geplante Angebot als eine der wenigen umsetzbaren Möglichkeiten, eine adäquate Unterbringung obdachloser Frauen in unserer Stadt zu realisieren.“