Bochum-Innenstadt/-Grumme. Die Stadt entspricht einem Bürgerantrag auf Verkehrsberuhigung am Stadtpark. Auf der Kurfürstenstraße und Klinikstraße wird Tempo 30 eingeführt.

Auf Wunsch von Anwohnern wird die Stadt im Stadtparkviertel die Tempo_30-Zone ausdehnen. So sollen die Kurfürstenstraße und einen Teil der Klinikstraße verkehrsberuhigt werden. Zugrunde liegt ein Bürgerantrag auf Ausweisung als Tempo-30-Zonen.

Der Infrastrukturausschuss beschloss in seiner letzten Sitzung mehrheitlich, der Anregung zu folgen. „Auf der Kurfürsten- und Klinikstraße laufen viele Kindergartenkinder über die Straßen und Schüler fahren mit ihren Rädern zum Hildegardis-Gymnasium“, so die Begründung im Bürgerantrag.

Zugänge der Hildegardisschule

Der Ausschuss entschied sich dafür, weil die Hildegardisschule Zugänge sowohl zur Klinik- als auch zur Kurfürstenstraße hat. Die Tempodrosselung betrifft die Kurfürstenstraße auf ganzer Länge (von der Kortum- bis zur Klinikstraße) und die Klinikstraße in der Kurve an der Lutherkirche bis zur Castroper Straße.

Bislang darf auf der Kurfürstenstraße noch 50 km/h gefahren werden. Das beidseitige Parken, eng am Fahrbahnrand stehende große Bäume und Straßenverengungen kurz vor der Einmündung zur Klinikstraße drosseln schon heute die Geschwindigkeit. Die abzweigenden Straßen sind bereits verkehrsberuhigt. Diese Tempo-30-Zone wird nun über das direkte Umfeld der Schule hinaus ausgeweitet.

Weniger Lärm, weniger Durchgangsverkehr

Vorteile: mehr Verkehrssicherheit, weniger Lärmbelästigung und Durchgangsverkehr und mehr Aufenthaltsqualität auch im direkt angrenzenden Stadtpark. Eigentlich gilt in Tempo-30-Zonen Rechts-vor-Links. Weil aber auf der Kurfürstenstraße Linienbusse verkehren, behält sie Vorfahrt. Die Verwaltung wird die Verkehrsberuhigung voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Monaten umsetzen. Stadtsprecher Thomas Sprenger: „Es bedarf einer formalen Anordnung der Straßenverkehrsbehörde, involviert sind auch Polizei und der Technische Betrieb.“

Vorerst kein Kreisverkehr

Beantragt wurde auch der Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Bergstraße / Kortumstraße /Kurfürstenstraße mit Zebrastreifen – eine lang erhobene Forderung der Politik.

Dies sei grundsätzlich möglich, so die Verwaltung. Die Kreuzung sei aus heutiger Sicht aber sowohl hinsichtlich der Verkehrsabwicklung als auch des Unfallgeschehens unauffällig, weswegen die Umgestaltung von der Verwaltung nur mit einer geringen Priorität bewertet werde.

Auf der Klinikstraße beginnt die Tempo-30-Zone heute stadtauswärts ab Küppersstraße. Hier wird somit ab der Einmündung Castroper Straße eine Lücke geschlossen, wo die Hildegardisschule ihre Zugänge hat.

50 km/h auf Berg- und Vierhausstraße

Weitere Bürgeranträge zielen darauf ab, die Tempo-30-Zonen in diesem Bereich erheblich auszuweiten. So liegen Anregungen aus Lärmschutz- und Luftreinhaltungsgründen vor, die Bergstraße ab Einmündung Agnesstraße sowie die Vierhausstraße einzubeziehen. Der Antragsteller begründet dies mit mehr Sicherheit für Radfahrer, denn bei eingeschränkter Geschwindigkeit würden Überholmanöver überflüssig.

Hier gab’s eine Absage. Mit einer Gegenstimme folgte der Ausschuss der Ansicht der Verwaltung, dass auf der Vierhaus- und Bergstraße Tempo 50 beibehalten werden sollte, weil beide zum Hauptverkehrsstraßennetz gehören. Zudem gebe es dort weder Kitas noch Schulen.