Bochum. Der ehemalige Katholikentagsbahnhof ist zum Hotspot im Nachtleben des Reviers geworden. Bei „Spontan Bochum“ wird in den Sonnenaufgang getanzt.
Die Rotunde lebt: Nur knapp zwei Jahre nach der Neueröffnung ist der ehemalige Katholikentagsbahnhof zwischen Bermuda-Dreieck und Kreativquartier Viktoriastraße zu einem zentralen Hotspot fürs Musik- und Nachtleben im Ruhrgebiet geworden. Die Konzerte und Parties werden vor allem vom jungen Publikum geschätzt und geliebt.
Mit etwa 800 bis 1000 Teilnehmern rechnen die Veranstalter allein bei der zweiten „Spontan Bochum“-Party, die open air am Samstag, 3. August, in und rund um die Rotunde stattfindet. „Wir sind sehr zufrieden, wie sich das in dieser kurzen Zeit entwickelt hat“, sagt Sprecher Steffen Korthals. „Und wir sind immer wieder begeistert, aus welch großem Einzugsgebiet in ganz NRW die Leute uns besuchen. Die Rotunde hat sich echt einen Namen gemacht.“
Am alten Katholikentagsbahnhof hielten einst die Züge
Der ehemalige Katholikentagsbahnhof, der heute Rotunde heißt, diente nach der Zerstörung des alten Bochumer Hauptbahnhofs im Zweiten Weltkrieg als Provisorium bis zur Fertigstellung des neuen Bahnhofs im Jahr 1957.
Seine Bewährungsprobe erlebte der Bahnhof beim 73. Deutschen Katholikentag im Sommer 1949, der ersten Großveranstaltung in Bochum nach dem Zweiten Weltkrieg.
Techno, House und fette Beats für junge Nachteulen: Wer an den Wochenenden eine der zahlreichen Parties in der Rotunde besucht, schaut dabei nicht auf die Uhr. Von 14 Uhr am Mittag bis 7 Uhr am nächsten Morgen wird etwa bei „Spontan Bochum“ durchgetanzt. Das Sommerfestival war beim Debüt im letzten Jahr ein solcher Erfolg, dass jetzt die zweite Auflage geplant wird. Diesmal arbeiten die Veranstalter erstmals mit Studenten der Fakultät für Architektur der Ruhr-Uni zusammen, die gerade dabei sind, den Außenbereich der Rotunde speziell für diese Partynacht neu zu gestalten. Die Vorbereitungen laufen: Ein „betanzbares Objekt aus Holz“ soll am Ende aufgebaut werden. „Wie genau das aussehen wird: Wir wissen es auch noch nicht“, meint Korthals.
Viele Musiker stammen aus der Bochumer Szene
Ein Höhepunkt des Abends wird das Live-Konzert der Band Jason Pollux sein: Das Bochumer Duo besteht aus der Sängerin Sonja Trautmann, die am Piano, mit elektronischen Beats und Synthesizer von Michael Berger begleitet wird. Auch einige der DJs stammen aus der lokalen Musikszene: So werden später am Abend Jonathan, Luca Secco & Craftkind und Mononom von „Spontan Bochum“ ihre erprobte Mischung aus Techno und Tech-House darbieten, mit der sie in den letzten Jahren die Partynächte in Bochum und Umgebung entscheidend bereichert haben. Die zweite Tanzfläche gehört dem House: Das junge Bochumer Kollektiv „Westgefüge“ will gemeinsam mit dem Publikum fröhlich in den Sonnenaufgang tanzen. Eintritt (5 bis 12 Euro) an der Tageskasse.
Der beliebte „Flowmarkt“ mit ausgesuchten Designerstücken, Second Hand und Vintage-Ware ist am Samstag, 24. August, von 11 bis 18 Uhr zurück in der Rotunde. Bereits im vergangenen Sommer kam der Mix aus Flohmarkt, Streetfood und Musik beim Publikum bestens an. Angesagte Künstler und Liebhaber des „Handmade“ treffen sich mit ihren Ideen und Lieblingsstücken zum Stöbern. Es gibt wieder viel Schönes, Individuelles, Edles und Abgefahrenes zu entdecken. „Zu sehen und zu ergattern gibt es Teile, die man nicht an jeder Ecke findet“, meint Korthals. Abgerundet wird der Tag von Musik und DJ-Sets sowie außergewöhnlichen Streetfood-Leckereien. Der Flowmarkt wird organisiert vom Verein Subkultur.