Bochum. Fünf Monate nach dem Beginn der Abrissarbeiten sind Teile des Justizzentrums in der Bochumer City verschwunden. Die Arbeiten gehen schnell voran.

Es wummert, es pocht, es vibriert mächtig. Wer direkt neben der Baustelle am alten Justizzentrum in der Bochumer Innenstadt steht, der kann den Abriss nicht nur sehen und hören. Er kann ihn auch fühlen.

Wenn der 40 Tonnen schwere Bagger des Abbruchunternehmens Moß mit dem mächtigen Meißel am Ende des Auslegers den Beton malträtiert und manchmal dabei sogar selbst ein Stück in die Höhe gehoben wird, erzittert die Erde an der Junggesellenstraße. Das große Finale beim Abriss des Amtsgerichts hat begonnen. In einigen Tagen wird der Riegelbau zum Husemannplatz dem Erdboden gleichgemacht sein. „Nächsten Freitag ist er weg“, kündigt Baustellenleiter Magnus Konrad an. Die Arbeiten gehen in einem „guten Tempo“ voran.

Absprache mit der Bezirksregierung

Dabei musste das Abbruchunternehmen zwischendurch noch einmal umdisponieren. In dem Riegelbau hatte sich Dämmmaterial gefunden, das bei der Untersuchung des Gebäudes vor Beginn der Abbrucharbeiten und beim Studium der Bauakten so nicht erwartet worden war. Drei Monate länger dauern und mehr Krach und Schmutz bedeuten würde es, so der Baustellenleiter, wenn die Mineralwolle vor dem eigentlichen Abriss erst noch kleinteilig entfernt werden würde. Die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde habe ihr Okay gegeben, dass jetzt schon großflächig abgerissen werden könne, obwohl noch Dämmstoffe in den Wänden sind. Magnus Konrad versichert: „Die Mineralwolle wird ständig gewässert und natürlich auch getrennt vom Bauschutt abtransportiert. Aber sie ungefährlich.“

Mit dem Zerkleinern von Material beschäftigt ist der 40 t-Bagger der Firma Moß. Mit Wasserschläuchen binden Mitarbeiter des Abbruchunternehmens den Staub.
Mit dem Zerkleinern von Material beschäftigt ist der 40 t-Bagger der Firma Moß. Mit Wasserschläuchen binden Mitarbeiter des Abbruchunternehmens den Staub. © Andreas Rorowski

Nachdem im Bereich der Junggesellenstraße der 40 t-Bagger noch damit beschäftigt ist, bereits abgebrochenes Material zu zerkleinern, greift später auf der 110 Tonnen schwere Liebherr-Longfront in die Höhe. Er knabbert das mächtige Gebäude buchstäblich von oben mit einer Zange Stück für Stück ab. „Mittlerweile setzen wir auch eine Wasserkanone ein, um den Staub zu binden“, sagt Magnus Konrad. Die bislang verwendeten Schläuche sowie der Wasserstrahl am oberen Ende der riesigen Schutzmatte reichten angesichts des Windes nicht mehr aus. „Die Kanone wird jetzt bis zum Ende des Abriss dieses Gebäudes laufen“, so der Baustellenleiter.

Fassadenelemente werden abgehängt

Im hinteren Bereich, für die zahlreichen Kiebitze nur bedingt zu sehen, schreiten derweil die Arbeiten an dem kleineren Landgerichtsgebäude mit den ehemaligen Verhandlungssälen voran. Mittlerweile ist das komplette Gebäude eingerüstet. An der dem Innenhof zugewandten Seite hat die Moß-Mannschaft schon damit begonnen, die Fassadenelemente abzuhängen. „Nächsten Montag werden wir dort mit der ersten großen Wand fertig sein“, kündigt Konrad an.