Bochum-Langendreer. Bisher sind die neuen Grillplätze am Ümminger See ein Flop. Grillfans lassen sie links liegen. Noch dürfen sie das – aber wohl nicht mehr lange.

Die beiden neuen Grillplätze am Ümminger See stehen seit gut zwei Wochen der Allgemeinheit zur Verfügung. Nur genutzt werden sie nicht. Grillfreunde lassen die gepflasterten Flächen bisher links liegen und versammeln sich mit Familie und Freunden lieber im Schatten der vielen Bäume. Genau dort, wo das Grillen untersagt ist.

Stadt setzte Idee zügig um

Deshalb die Idee mit den festen Grillplätzen, im Frühjahr angestoßen von SPD und Grünen – und blitzschnell von der Stadt umgesetzt. Damit noch in dieser Grillsaison für geordnete Verhältnisse am Ümminger See gesorgt werden kann. Obwohl sich nach den Bemühungen in den vergangenen Jahren schon eine Verbesserung eingestellt hat, wird dort wird nach wie vor wild gegrillt.

Grillen wir hier unter dem baum ist am Ümminger See künftig untersagt. Streng genommen allerdings auch jetzt schon . . .
Grillen wir hier unter dem baum ist am Ümminger See künftig untersagt. Streng genommen allerdings auch jetzt schon . . . © Foto: Gernot Noelle

Damit künftig der vorgeschriebene Mindestabstand zu den Bäumen eingehalten wird, wurden die beiden neuen Grillzonen entsprechend entfernt vom Grün gebaut. Allerdings liegen sie dadurch logischerweise genau in der Sonne. Und groß sind sie mit ihren 5 mal 1,5 Metern auch nicht gerade. „Stimmt“, räumt Dirk Meyer, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ost, ein. „Wenn man davor steht, kommen die einem schon sehr klein vor.“

Zweifel an der Wirkung

Die Größe der Grillplätze sei den Gremien von der Verwaltung vorgeschlagen worden. „Sie haben gerechnet, dass jeweils zwei Grills gegenüber stehen können, insgesamt zehn pro Fläche“, sagt Dirk Meyer, der sich seit Jahren dafür einsetzt, die Lage am See zu beruhigen, um ein Grillverbot zu umgehen. Ob dieses „Angebot“ aber wirklich angenommen wird? Meyer scheint selbst gewisse Zweifel zu haben. „Wir müssen schauen. Erstmal ist wichtig, dass die Menschen auf die Grillflächen aufmerksam gemacht werden. Das ist kein Selbstläufer, sondern ein Lernprozess.“

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Politik setzt auf Information

Meyer setzt darauf, dass die Stadt die Information weiterträgt. Und dass mehr kontrolliert wird. „Es wird ja weiter Menschen geben, die unter den Bäumen grillen. Die müssen dann halt ein Bußgeld aufgebrummt bekommen.“

Vor allem aber müssen die Besucher des Ümminger Sees wissen, dass die Bochumer Sicherheitsverordnung dahingehend geändert wurde, dass das Grillen am See jetzt generell verboten ist – außer auf den beiden dafür vorgesehenen Grillplätzen.

Infos auf Flyern

Die Stadt will in Kürze mittels Flyern darüber informieren, dass nur noch auf den dafür vorgesehenen Flächen gegrillt werden darf. „Sie werden in Kästchen ausliegen“, sagt Sprecher Peter van Dyk.

Der Rat tagt am Donnerstag um 15 Uhr im Rathaus. Unter Tagesordnungspunkt 1.16 geht es um die Bochumer Sicherheitsverordnung. Punkt 1.5 betrifft das Freibad Werne. Der Rat entscheidet über das knapp 12 Millionen Euro teure Sanierungspaket.

Dieser Entschluss wird allerdings erst am Donnerstag, 11. Juli, in der Ratssitzung gefasst. „Von daher konnten wir bei unseren bisherigen Kontrollen am Ümminger See auch immer nur darauf hinweisen, doch bitte die Grillflächen zu nutzen, und noch nicht darauf bestehen“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk. Er geht aber – wie auch Dirk Meyer – davon aus, dass der Rat entsprechend entscheiden wird und die überarbeitete Bochumer Sicherheitsverordnung dann auch greifen kann.

Bereiche sind bewusst klein gehalten

„Größe“ und Lage der Grillflächen seien bewusst gewählt und mit allen Beteiligten abgestimmt worden, erklärt Peter van Dyk weiter. „Wir wollen diese Bereiche klein halten, damit nicht mehr so viele Menschen am Ümminger See grillen. Denn die hohe Anzahl der Griller zieht nicht nur die überhandnehmende Verschmutzung der Wiesen, die Rauchbelästigung der Anwohner und eine ebenfalls zu berücksichtigende Beschädigung der Bäume nach sich, sondern führt auch zu Parkproblemen und Verkehrsbelästigung für die Anwohner.“