Bochum. Eine Umweltspur auf der Königsallee in Bochum? Dazu wird es vorerst nicht kommen. Die Verwaltung schlägt einen breiteren Rad- und Fußweg vor.

Zurückgewiesen hat Stadtbaurat Markus Bradtke den Vorwurf von Ratsmitglied Sebastian Pewny (Die Grünen), die Verwaltung halte ein Gutachten über eine Umweltspur auf der Königsallee unter Verschluss. Zumindest stimme die Behauptung nicht ganz.

Richtig sei, so Bradtke, dass die Verwaltung ein Gutachten hat erstellen lassen. „Allerdings nicht über eine Umweltspur, auf der E-Autos, Fahrräder, Busse und Taxi fahren dürfen; sondern zur Frage, wie sich die Situation für Radfahrer verbessern lässt. Da das Ergebnis aus unserer Sicht unbefriedigend war, ist es nicht in eine Verwaltungsvorlage geflossen.“ Es sei nicht unüblich, dass die Verwaltung Expertenrat einhole, nicht alles davon werde danach veröffentlicht.

Vorschlag nach den Sommerferien

Der Stadtbaurat kündigt derweil an, dass die Politik nach dem Sommerferien einen Vorschlag auf den Tisch bekommt. „Der sieht so aus, dass wir einen breiten, gemeinsamen Rad-/Fußweg bauen könnten, der die Situation für die Radfahrer deutlich verbessert, ohne dass wir etwas an den Fahrspuren für den Autoverkehr ändern.“ Dies wiederum sei keine generelle Lösung für den Umgang auf allen Cityradialen. „Die Situationen ist einfach zu unterschiedlich“, so Bradtke. „Die Königsallee ist nicht mit der Alleestraße zu vergleichen, die Lage an der Wittener Straße anders als an der Universitätsstraße.“ An der Königsallee gebe es genügend Platz für eine Verbreiterung von Rad- und Fußweg. Noch mehr Raum biete etwa die Universitätsstraße, weshalb dort noch andere Lösungen möglich seien. Keinen Platz gebe es dagegen etwa an der Wittener Straße.

Grundsatzbeschluss im Rat

Grünen-Ratsmitglied Pewny hatte zuvor auf die Kritik von CDU und Arbeitgeberverband zum Vorschlag, eine Umweltspur einzurichten, reagiert. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen hatte daran erinnert, dass diese Idee nicht neu sei. Schon seit im Rat beschlossen wurde, einen Antrag zur Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) zu stellen, „wussten wir, dass wir uns mit dem Querschnitt der Königsallee auseinandersetzen müssen.“ Schließlich hatte er behauptet, die Umweltspur für Radfahrende und den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) sei längst gutachterlich untersucht worden, werde aber von der Verwaltung zurückgehalten.