Bochum. Die Umweltspur auf der Königsallee entwickelt sich zum Streitthema. Grünen-Ratsmitglied Sebastian Pewny behauptet, es gebe bereits ein Gutachten.

Die Grünen im Rat der Stadt Bochum halten an ihrer Forderung für eine gemeinsame Bus- und Radspur auf der Königsallee fest. Zuvor hatten CDU und Arbeitgeberverband Kritik an diesem Vorschlag geübt.

Sebastian Pewny, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, erinnert daran, dass die Idee nicht neu sei. Schon seit im Rat beschlossen wurde, einen Antrag zur Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) zu stellen, „wussten wir dass wir uns mit dem Querschnitt der Königsallee auseinandersetzen müssen.“

Radikalere Idee ausprobieren

Die Umweltspur für Radfahrende und den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) sei längst gutachterlich untersucht, behauptet Pewny. „Die Verwaltung hält das Gutachten zur Königsallee unter Verschluss. Aber wir wissen dass der Gutachter zu dem Ergebnis kam, die Leistungsfähigkeit würde für die bisherigen Verkehre trotzdem reichen.“

Die Grünen fordern jetzt, dieses Gutachten öffentlich zugänglich zu machen und eine Beschlussvorlage zu erarbeiten: „Der Oberbürgermeister muss sich entscheiden ob er an die Politik des letzten Jahrtausends anknüpfen will und einen Radweg auf dem Bürgersteig vorschlägt, oder ob er Zukunftszugewandt erkennt, dass eine Verkehrswende bedeutet auch mal radikalere Ideen auszuprobieren.“

Zur Kritik des Arbeitgeberverbandes, Individualverkehr und Industrie seien nicht die Treiber der CO2-Belastung, sagt Pewny: „Das klingt ja fast schon wie bei Donald Trump. Der motorisierte Individualverkehr hatte 2016 einen Anteil von 82,5 Prozent am Verkehrsaufkommen. Wer die Spurreduktion von Straßen in den Kontext zur Wirtschaftsfähigkeit stellt, der sollte mal Kopenhagen oder Amsterdam besuchen und mir zeigen wo in diesen Städten die Wirtschaft verödet.“