Bochum. Der Abriss des Justizzentrums in Bochum hat auch Folgen für die Infrastruktur. So muss vorübergehend eine Fernwärmeleitung umgelegt werden.

Alles muss weg. Bis zum Ende des Jahres werden große Teile des alten Justizzentrums in Bochum verschwunden sein. In der Erde schlummert allerdings auch noch ein Bauwerk, dass nicht so ohne weiteres zerstört werden darf: die Fernwärmetransportleitung.

Sie verläuft zum Teil durch das Untergeschoss des Kopfgebäudes am Husemannplatz, das derzeit bereits abgerissen wird. Und bevor es in den Keller und damit auch der Fernwärmeleitung an den Kragen geht, muss Ersatz geschaffen werden. Demnächst wird die Fernwärme an dieser Stelle nicht mehr unterirdisch, sondern überirdisch weitergeleitet. Jedenfalls vorübergehend.

Rohrbrücke macht Zufahrt zum Baufeld möglich

Seit Mitte März bauen die Stadtwerke vor dem Gebäude an der Viktoriastraße die neue Leitung auf – inklusive zweier Rohrbrücken, von denen bereits eine steht. Die Brücken sollen die Zufahrt auf das Baugelände für große Fahrzeuge von der Viktoriastraße aus möglich machen.

Nächsten Monat wird die neue Leitung ans Netz angeschlossen und dann für voraussichtlich 18 Monate lang die Fernwärme im überregionalen Uniper-Netz transportieren. In die Erde verlegt wird sie wieder dann, wenn die Arbeiten am künftigen Viktoria-Karree bereits laufen.

Neue Anschlüsse in der Junggesellenstraße

„Die Kosten für die Arbeiten an der Transportleitung werden vom Investor HBB getragen“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Christian Seger. Die Fernwärmetransportleitung ist an das Uniper-Netz angeschlossen und gehört zur Fernwärme-Schiene Rhein-Ruhr. „Sie versorgt Bochum quasi übergeordnet und hat keine Anbindung zum Viktoria-Karree“, so Seger.

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Die unterirdische Leitung hat einen Durchmesser von 500 Millimetern, der des oberirdisch geführten Provisoriums liegt bei 300 Millimetern. Bereits abgeschlossen haben die Stadtwerke die Arbeiten an den Fernwärmeleitungen in der Junggesellenstraße, wo zudem Hausanschlüsse erneuert wurden. 150.000 Euro hat diese Maßnahme die Stadtwerke Bochum gekostet.