Bochum-Grumme. Die Interessengemeinschaft Grummer Teiche fordert von den Behörden Änderungen: Es geht um den Umbau des Grummer Bachs und um das Radwegenetz.
. Die Interessengemeinschaft (IG) Grummer Teiche suchte am Rande des Volksfestes das Gespräch mit Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (beide SPD). Franziska Gehricke für die IG: „Beide zeigten sich aufgeschlossen dafür, dass Bürger ihre berechtigten Interessen wahrnehmen und der Planungsprozess dafür gegebenenfalls unterbrochen werden muss, bevor Fakten geschaffen werden. Ergebnis der Bürgerversammlung in der letzten Woche: Die Behörden wollen nachbessern.“
Emotionen der Bürger unterschätzt
Es sei wohl völlig unterschätzt worden, welche Emotionen und persönliche Beziehungen die Anwohner mit den Grummer Teichen verbinden. Die IG Grummer Teiche fordert ein Moratorium von den Behörden. Einige schlecht geplante Maßnahmen sollen zurück gestellt werden, bis die Pläne mit den Bürgern abgestimmt sind und Alternativen erarbeitet wurden.
Radwege enden an Brücke, die abgerissen wird
Kritisiert wird u.a., dass die Planung der kurz vor Baubeginn stehenden Radwege ohne zufriedenstellende Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt worden war. Keine Erklärung habe der Regionalverband Ruhr (RVR) dafür gegeben, warum der Radweg als asphaltierte 3,50 Meter breite Schneise durch den Wald gezogen wird. „An dessen Ende steht die Brücke über die Autobahn A 43, die abgerissen wird – und zwar direkt, nachdem der Radweg fertig ist.“ Zudem gebe es Fragen zum Trassenverlauf; neben der Kleingartenanlage Rottmannshof etwa liegen Biotope, die durch Asphaltwege beeinträchtigt werden könnten. Zudem habe die Strecke ein starkes Gefälle und Kurven. Darin sehen viele Bürger eine Gefahr durch den Konflikt schnell bergab fahrender Radfahrer und Spaziergänger mit Hunden.
Alternativen zur Trockenlegung
Heftige Kritik äußerten auch viele Bürger, dass sie nicht ausreichend über den von der Stadt Bochum geplanten Umbau des Grummer Bachs und der Trockenlegung mehrerer Teiche informiert wurden. Die IG regt an, Alternativen zum Trockenlegen zu erwägen.
Die Vertreter der Stadt signalisierten im Anschluss an die Bürgerversammlung der IG am Donnerstag, künftig die Bürger besser an den Planungen zu beteiligen und auf ihre Vorschläge zu setzen. Die Stadt Bochum hat zugesagt, dass sie im August 2019 mit der Interessengemeinschaft Gespräche führen will, um die Sorgen, Nöte und Bedenken aufzunehmen. Danach soll es ein öffentliches Arbeitsgespräch mit Anwohnern am 12. September im Versammlungssaal Haus Goeke geben.