Grumme. . Der Grummer Bach soll ökologisch umgebaut werden. Bürger haben einen enormen Informationsbedarf. So fordert die Politik eine Info-Veranstaltung.
Der Umbau des Grummer Bachs und der Teiche beschäftigt die Menschen im Stadtteil. Sie fordern mehr Mitsprache und Beteiligung bei der Planung. Dazu hat sich eine Interessengemeinschaft gegründet. Doch auch die Politik ist unzufrieden mit dem Informationsfluss durch die Verwaltung.
Informationspolitik hinkt hinterher
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte am Donnerstag (27.) fordern die Fraktionen von SPD und Grünen, dass die Stadt eine Bürger-Information zu den Eingriffen und Baumaßnahmen direkt nach den Sommerferien veranstaltet.
Die letzte Info-Veranstaltung der Stadt Ende März habe gezeigt, dass ein enormer Wissensbedarf bestehe. Holger Schneider, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bezirk: „Die Umgestaltung des Grummer Baches ist in vollem Gange, die Informationspolitik hinkt aktuell leider ein wenig hinterher. Die Bürger wollen zurecht wissen, wie es mit den Grummer Teichen weitergeht.“
CDU will Mühlenbach erhalten
So beantragt die Koalition im Gremium, die Verwaltung zu beauftragen, die Berechnung des benötigten Stauvolumens für den Hochwasserschutz vorzulegen und anhand der Ergebnisse zu prüfen, ob also der Mühlenteich bleiben kann.
Die CDU-Ratsfraktion hat sich bereits dafür stark gemacht, den Mühlenteich zu erhalten. Nach den bisherigen Plänen sollen u.a. drei Teiche aus ökologischer Sicht entfallen und diese Bereiche künftig als Überflutungsflächen in Form von Regenrückhaltebecken dienen. Der Mühlenteich wird aus Sicht der CDU-Ratsfraktion dafür jedoch nicht benötigt.
Bach fließt dann neben den Teichen
Nach der Umgestaltung soll der Grummer Bach künftig nicht mehr durch die Teiche, sondern daneben fließen. Ziel ist es, einen möglichst guten ökologischen Zustand zu erreichen; der Grummer Bach fließt derzeit überwiegend durch die Teiche. Das Gewässer wird durch eine Kette der großen Parkteiche gestaut, deren Wasserqualität zeitweilig durch Wasservögel und ihre Anfütterung, aber auch durch Entlastungen der städtischen Kanalisation, beeinträchtigt wird. Darüber hinaus befinden sich in dem Talbereich mehrere Regenüberläufe, die, inklusive der Zu-, Ablauf und Entlastungskanäle, neu gebaut werden müssen. Ferner hat die Emschergenossenschaft den Bau eines Stau- und Entlastungskanals südlich des Tipulus- und Mühlenteiches vorgesehen.
Info-Veranstaltung der Interessengemeinschaft
Die Info-Veranstaltung der Interessengemeinschaft findet am Donnerstag, 27. Juni, um 18 Uhr, in der Johanneskirche, Ennepestraße 15a, statt. Eingeladen wurden auch Verwaltung und RVR.
Die IG Grummer Teiche will auch beim Radwege-Konzept mit mitmischen. Sie drängt auf eine Trennung der Wege für Radfahrer und Fußgänger. Vor allem ältere Spaziergänger befürchten, dass die asphaltierten Radwege eine Rennstrecke werden könnten und die schwächsten Verkehrsteilnehmer gefährden.
Der Grummer Bach verläuft von Osten (unterhalb A 43) bis zum Regenrückhaltebecken Vierhausstraße durch die Grünanlage im Stadtteil. Er ist zu acht Teichen aufgestaut worden. Östlich der Herner Straße ist das Tal des Baches komplett überbaut. Er fließt hier verrohrt über mehrere hundert Meter bis zur Hofsteder Straße; ab dort ist das Gewässer wieder offen und heißt nun Hofsteder Bach, der den Hüller Bach speist. Je weiter die Strömung nachlässt, desto mehr bilden sich Ablagerungen durch Schlamm; die Sauerstoffzufuhr wird verringert, der Bach ist belastet. Laut Bericht der Biologischen Station östliches Ruhrgebiet verschlechtert sich die Wasserqualität des Grummer Bachs von Teich zu Teich.