Bochum-Riemke. Auf dem ehemaligen Sportplatz in Bochum-Riemke entsteht eine grüne Oase für den Stadtteil. Die Bewohner trafen sich zum Picknick auf der Fläche.

Der Sportplatz am Hausacker sieht noch aus wie eine Brachfläche: Vertrocknetes und plattgetretenes Gras, hügelige Erde - optisch hat sich in den letzten Monaten nicht viel verändert. Wer daraus folgert, es habe sich nichts getan, irrt gewaltig: In den Köpfen der Riemker Bürger ist längst ein Bild vom „neuen“ Hausacker entstanden: Zum „Urban Green“ soll es werden – zur grünen Oase im Quartier.

„Ich bin gespannt auf das, was kommt. Die Beteiligung vieler Akteure verspricht ein buntes Projekt“, sagte Stephanie Ibanez beim Quartierspicknick am Freitag, zu welchem Bürgermeisterin Gabriele Spork anlässlich des Planungsabschlusses einlud. An langen Tischen mit Bratwurst und Kuchen feierten die Riemker Abschluss und Auftakt zugleich: Die Planung startete 2017, der Bau soll im Spätsommer 2019 beginnen.

Viele Vereine sind beteiligt

„Jetzt sieht es hier noch nicht schön aus. Aber: Wer sich dieses Bild merkt, kann die Entwicklung noch besser verfolgen und am Ende ziemlich stolz sein“, sagte Spork. Durch die Beteiligung von Fußball-, Handball- und Schützenverein bis hin zu Kleingärtnern, Bezirksvertretern und Anwohnern verspricht das Urban Green zum offenen Projekt für alle Bürger zu werden. Neugierig begutachtet Andrea Koch die ausgestellten Baupläne. „Hierhin kommen Zwiebelpflanzen, dort entsteht eine Kirschallee“, erklärte ihr Landschaftsarchitektin Miriam Wunder.

Angebote für jede Generation

Das ist nur der Anfang: „Es wird eine große Freilufthalle mit Kleinspielfeldern geben, außerdem einen Spielplatz mit Wasserspielbereich und Sportgeräte für Senioren“, so Wunder über das Millionenprojekt, welches im Frühjahr 2021 fertig sein soll. Für Jugendliche sei eine „Calisthenics-Anlage“ zum Ganzkörpertraining in Planung. Begrünte Holzhütten stünden Vereinen zur Verfügung, ein angrenzender Lehrgarten und bunte Staudenmischungen geben dem Hausacker, welcher als Fußballplatz nicht mehr ausreichend genutzt wurde, ebenfalls ein völlig neues Gesicht.

Fläche ist 22.000 Quadratmeter groß

Die Planungsphase für das Urban Green gliederte sich in Bestandsanalyse, zahlreiche Expertengespräche, Marktplatzaktionen und offene Sprechstunden.

Beteiligt sind mehrere städtische Fachbereiche (darunter etwa Sport- und Bäderamt, Umwelt- und Grünflächenamt), außerdem Projektpartner aus dem unmittelbaren Umfeld, Quartiersbewohner und die Kommunalpolitik

Um die 22.000 Quadratmeter große Fläche zu einem Outdoor-Fitness- und Freizeit-Areal umzugestalten wurden Drittmittel aus drei Fördertöpfen in Höhe von über zwei Millionen Euro beantragt. Zwei Zusagen gibt es bereits.

„Ich würde gerne mit meinem Verein hier Boule spielen und vielleicht auch Meisterschaften veranstalten“, überlegte Koch. Ähnliche Hoffnungen hegte der Schützenverein. „Beim Urban Green kann man Kontakte knüpfen und vielleicht neue Mitglieder gewinnen“, sagte Marianne Schmelzer. Marc Pattmann von den Falken bilanzierte: „Wenn das Urban Green nur ansatzweise so gut besucht ist, wie das Picknick, dann kann nichts schief gehen.“