Bochum. . In etwa 18 Monaten soll der Ostflügel des Rathauses saniert sein. Nun stellt sich heraus, dass die Maßnahme deutlich teurer wird als geplant.

Ein neuer Haupteingang, ein Fahrstuhl, eine neue Aufteilung von Arbeitsbereichen und natürlich eine technische Aufwertung des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Das alles ist mit der laufenden Sanierung des Rathaus-Ostflügels verbunden. Mitte 2020 sollten die Arbeiten ursprünglich fertig gestellt sein. Nun wird klar: Sie dauern nicht nur deutlich länger, nämlich bis über den Jahreswechsel 2020/21 hinaus. Sie werden auch erheblich teurer – exakt um 4,46 Millionen Euro und damit um beinahe 50 Prozent.

Bauboom treibt Kosten nach oben

Und dafür führt die Verwaltung mehrere Gründe an: 1,1 Millionen Euro zusätzlich werden fällig, weil angesichts des Baubooms die Vergabe einiger Aufträger teurer wird als erwartet. Mit 750.000 Euro schlagen Bauherren- und Verwaltungsleistungen der Zentralen Dienste zu Buche. Der größte Posten ist aber die Umsetzung eines neuen Brandschutzkonzepts. 2,3 Millionen Euro kostet dies. Es umfasst eine flächendeckende Brandmeldeanlage, Sprinkleranlagen in einigen Bereichen des Gebäudes, Brandschutzvorhänge und diverse andere Maßnahmen.

Im Bauantrag standen diese Maßnahmen noch nicht. Die Verwaltung hatte sich wie bei der Westflügel-Sanierung (2009-2011) darauf verlassen, dass es erneut zu einer Befreiung von der Hochausverordnung kommen würde. Dies aber sei vor dem Hintergrund der Räumung des Lohring-Hochhauses und des Brandes im Bergmannsheil „nicht mehr vertretbar“ heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Bürgerservice nicht mehr im Großraum

Entschieden hat sich die Verwaltung außerdem zu einem Umzug des Amts für Bürgerservice. Statt wie bislang in einem Großraum, sollen die Bürger ihre Belange künftig in Büros mit maximal zwei Serviceplätzen vortragen. Auch das ist mit Zusatzkosten in Höhe von 500.000 Euro verbunden.

Nach jetzigem Stand wird die Ostflügelsanierung daher nicht 10,1 Millionen Euro, sondern insgesamt knapp 14,6 Millionen Euro kosten. Die Mehrkosten sollen aus dem Haushalt finanziert werden. Gefördert wird die Sanierung mit Landesmitteln in Höhe von neun Millionen Euro.