Bochum. SPD-Chef Karsten Rudolph stellt sich Montag zur Wiederwahl. Andere prominente Genossen nicht. Das Bündnis mit den Grünen in Bochum soll bleiben.
Bei der Europawahl Ende Mai landete die SPD Bochum hinter den Grünen nur noch auf Platz zwei. Mit 3900 Mitgliedern ist die Partei gleichwohl die größte in der Stadt. Der Vorsitzende des Unterbezirks, Karsten Rudolph, strebt am Montagabend seine zweite Wiederwahl an.
Seit vier Jahren führt der 57-jährige Historiker die SPD in Bochum, seit Mai 2017 sitzt er zudem für die Genossen im Düsseldorfer Landtag. Auf dem Parteitag in der Stadthalle Wattenscheid (Beginn: 19 Uhr) wird Rudolph einen Rechenschaftsbericht abgeben.
GroKo Thema in Wattenscheid
Stellung beziehen will er dabei auch zur ungeliebten Großen Koalition in Bochum. Die Bochumer Mitglieder hatten sich seinerzeit mit Mehrheit gegen das Bündnis in Berlin ausgesprochen.
Für ein Bündnis mit den Bochumer Grünen spricht sich indes Karsten Rudolph aus. „Im Herbst dieses Jahres arbeiten wir seit 20 Jahren mit den Grünen in Bochum gut und erfolgreich zusammen“, sagte er im Gespräch mit der WAZ. Die Kernbotschaft des Parteitages werde daher auch lauten: „Wir gehen mit einem klaren Ja für Rot-Grün in den Kommunalwahlkampf 2020.“
Gödecke verlässt Vorstand
Die neuesten Überlegungen der Grünen, möglicherweise mit einem eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten anzutreten, findet Rudolph verständlich. „Nach so einem Wahlergebnis geht man ja nicht einfach zur Tagesordnung über.“
Gleichwohl habe die SPD mit Interesse wahrgenommen, dass die Parteispitze des Koalitionspartners in einem WAZ-Interview die gute Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) gelobt habe.
Während Rudolph sich zur Wiederwahl stellt, scheiden mit der Vize-Präsidentin des Landtags, Carina Gödecke, Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf und MdL Serdar Yüksel drei prominente Genossen aus dem Vorstand aus. Mit Caroline Ströttchen als Vize und Burkart Jentsch als Finanzchef der Partei sind zwei Nachfolger bereits ausgeguckt. Für den Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit, den Yüksel leitete, haben sich gleich drei Genossen beworben. Aussichtsreichster Kandidat ist Bezirksbürgermeister Marc Gräf.