Bochum. Die „Radwende Bochum“ will der Politik zeigen, wie Klimaschutz konkret funktioniert. Am Samstag sollen die Hauptstraßen den Radfahrern gehören.

Umwelt- und verkehrspolitische Initiativen aus Bochum machen mobil. Für kommenden Samstag (15.) kündigt das erst im April gegründete Bündnis „Radwende Bochum“ eine Demonstration an. Mehrere hundert Radfahrer sollen demnach von 12 bis 14 Uhr über den Innenstadtring und wichtige Radialen wie Castroper Straße, Königsallee und Universitätsstraße fahren und so dem Autoverkehr Platz auf den Hauptstraßen entreißen. Start und Ziel sind der Kurt-Schumacher-Platz am Hauptbahnhof.

„Ziel der Demo ist, nach Klimanotstandsbeschluss, Bürgerkonferenz und Leitbild Mobilität die weitgehende Untätigkeit der städtischen Verkehrspolitik endlich mit konkreten Maßnahmen zu beenden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses. „Wir haben einen Punkt erreicht, da müssen wir raus und zeigen, dass wir es ernst meinen“, sagt Sprecher Martin Krämer.

Innenstadtring zurückbauen

Der Verkehr in Bochum müsse umweltfreundlicher werden: Rad fahren, Bus & Bahn benutzen sowie zu Fuß gehen – das alles könne direkt helfen, die Schadstoff- und CO2-Emissionen in der Stadt zu reduzieren. Langfristig müssten der Innenstadtring und die Zufahrtsstraßen in die City für große und kleine Radfahrer sicherer werden, lautet eine Forderung der Initiative.

Mitte Mai erst hatte die Radwende Tempo 30 auf dem Innenstadtring vorgeschlagen und zudem dort eine Einbahnstraßenregelung gefordert. Der Rückbau einer Fahrspur soll unmittelbar Platz für Radfahrer schaffen.

Polizei sichert Verkehr

„Das Rad ist das sauberste und schnellste Verkehrsmittel für die Stadt. Doch die Stadt ergreift seit Jahrzehnten keine relevanten Maßnahmen, um den umweltschädlichen Autoverkehr einzuschränken und stattdessen den klimafreundlichen Verkehr zu stärken“, erklärt Ralf Bindel für die Radwende Bochum. „Wenn die Stadt wirklich zu den fahrradfreundlichen Städten gehören will und den erklärten Klimanotstand und ihr Leitbild Mobilität ernst nimmt, muss sie dem Rad dem Vorzug vor dem Auto geben.“

Die Organisatoren der Demo rechnen mit mehreren hundert Teilnehmern. Die Polizei wird den Verkehr sichern. Weil der Ring wegen Bauarbeiten teilweise gesperrt ist, führt die Fahrt vom Hauptbahnhof aus über den Ostring in die Castroper Straße ein Stück weit hinein und zurück. Von dort geht es dann über Berg- und Kortumstraße schließlich zum Nordring und auf diesem bis zur Alleestraße. Nächste Ziele sind Königsallee und Universitätsstraße, ehe es zurück zum Hauptbahnhof geht.

Vor und nach der rollenden Demo präsentieren einige Initiativen auf dem Bahnhofsvorplatz an Informationsständen ihre Arbeit.